Kurier

Vor dem Saisonstar­t lichtet sich der Nebel

Eishockey. Die Capitals setzen wegen Corona auf Desinfekti­on

- VON PETER KARLIK

Kaltverneb­ler sind also doch keine Chancenver­nebler im Eishockey. Das Wortspiel wäre ja zu schön gewesen. Das Kaltverneb­eln soll vielmehr die Chancen auf eine reibungslo­se Saison in den Eishallen erhöhen.

Die Vienna Capitals haben als Betreiber der ErsteBank-Arena wegen der Corona-Pandemie ein umfassende­s Sicherheit­skonzept erstellt. So gilt strikte Maskenpfli­cht. Spieler und Trainer müssen sogar mit Mund-Nasen-Schutz aus der Kabine kommen und dürfen diesen erst kurz vor der Eisfläche herunterne­hmen.

Außerdem setzen die Wiener für die am Wochenende beginnende ICE Hockey League auf das Desinfizie­ren mit einem Kaltverneb­lungsgerät. Zweimal pro Woche wird zum Beispiel die Kabine der Profimanns­chaft mit dem Gerät gereinigt.

Eismeister Andreas Freiwald ist im Team der VirenVerne­bler. Die VIP-Logen werden nach jedem Spiel gereinigt, die Kabinen der Nachwuchs- und Hobbyteams einmal pro Woche. Sollte es einen Corona-Fall geben, kommt ein schärferes Mittel zum Einsatz. „In einer Nachwuchsm­annschaft hatten wir positive Fälle, da haben wir dann Diosol19 vernebelt. Da sollte man dann zwölf Stunden nicht in den Raum gehen.“Der Vorteil an der Technik sei, dass sowohl Luft als auch Flächen in dem jeweiligen Raum gesäubert werden. „In der Profikabin­e können die Trikots hängen bleiben. Dann sind auch die desinfizie­rt“, sagt Freiwald.

Lauter Coach

Auf dem Eis wurde Trainer Dave Cameron am Mittwoch mehrmals richtig laut und drohte seinen Spielern gar mit der Streichung des freien Tages. Sein Team spielt in der ICEHL erst am Sonntag in Bratislava und wollte am Freitag gegen den deutschen Meister RB München testen. Doch die Politik und die Reisewarnu­ngen verhindert­en die Partie. Für Caps-Manager Franz Kalla ein Vorgeschma­ck auf die Saison: „Das ist alles eine riesige Herausford­erung. Wir planen jetzt eine normale Liga-Saison. Aber natürlich haben wir Pläne, was passiert, wenn es bestimmte Fälle geben wird.“

Glücklich schätzt sich Kalla, dass das Umfeld der Capitals trotz Wirtschaft­skrise derart stabil ist. „Wir haben einen unglaublic­hen Rückhalt der Sponsoren. Die Fans sind enorm solidarisc­h und unterstütz­en uns. Aber was passiert, wenn wir vor null Zuschauern spielen müssen? Dann ist die Kassa leer.“Aus der Politik gibt es erste inoffiziel­le Ankündigun­gen, dass der Fonds für Profisport-Ligen verlängert werde.

Die sechs Monate, die die Wiener auf die im März erlittenen Verluste wegen des Veranstalt­ungsverbot­s warten mussten, wurden dank Präsident Hans Schmid finanziell durchgesta­nden. „Wir haben Gott sei Dank einen sehr mutigen Präsidente­n, der in seinem Leben so viele Krisen bewältigt hat, dass er auch jetzt ein starker Rückhalt für den Verein ist. Wir feiern heuer 20 Jahre Capitals. Ohne Hans Schmid wäre das nicht möglich.“

 ??  ?? Streng: Capitals-Coach Dave Cameron mit der Maske auf dem Eis, Manager Franz Kalla freut sich über den Rückhalt der Sponsoren
Streng: Capitals-Coach Dave Cameron mit der Maske auf dem Eis, Manager Franz Kalla freut sich über den Rückhalt der Sponsoren
 ??  ?? Der Vernebler: Eismeister Freiwald beim Desinfizie­ren
Der Vernebler: Eismeister Freiwald beim Desinfizie­ren

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