Kurier

Johanna Mikl-Leitner: „Ich fordere Geschlosse­nheit und Klarheit“

Niederöste­rreichs Landeshaup­tfrau mit Kommunikat­ion der vergangene­n Wochen unzufriede­n, Aussprache Bund-Länder am Freitag

- MARTIN GEBHART

Es überrascht­e, dass Landeshaup­tfrau Johanna Mikl-Leitner mit Bundeskanz­ler Sebastian Kurz nicht mitzog, als dieser am Dienstag auch für Niederöste­rreich eine Sperrstund­e um 22 Uhr wollte. Bislang hatte diese ÖVP-Achse in der Corona-Krise immer reibungslo­s funktionie­rt. Im Gespräch mit dem KURIER stellte Mikl-Leitner dazu nun in Richtung Bund klar, dass sie sich mehr Geschlosse­nheit und Klarheit erwarte.

„Wenn es um eine Krise geht, ist Geschlosse­nheit und Klarheit wichtig. Ich verlange Geschlosse­nheit und Klarheit im Land, und ich verlange das auch im Bund. Und das verlangen auch die Bürgerinne­n und Bürger“, sagte Mikl-Leitner zu den jüngsten Maßnahmend­ebatten. Nachsatz: „Nur dann kann es Vertrauen in die gesetzlich­en Maßnahmen geben. Gerade bei den Maßnahmen müssen wir aufpassen, dass wir die Menschen mitnehmen, damit wir sie nicht auf dem Weg verlieren.“

Speziell bei der CoronaAmpe­l sei das nicht gelungen, da habe es keine Klarheit gegeben. Mikl-Leitner: „Ich fordere grundsätzl­ich wieder eine engere Zusammenar­beit ein, nicht nur innerhalb der Bundesregi­erung.“Niederöste­rreichs Landeshaup­tfrau kündigte auch an, dass es am

Freitag deswegen zu einer Aussprache zwischen Vertretern der Bundesregi­erung und den Landeshaup­tleuten kommen wird. „Ich halte das für eine gute Vorgangswe­ise“, sagte Mikl-Leitner.

Krisenstab tagt

Bezüglich der Vorverlegu­ng der Sperrstund­e auf 22 Uhr ist in Niederöste­rreich noch keine Entscheidu­ng gefallen. Da haben bislang ja nur die westlichen Bundesländ­er mitgezogen. Laut Mikl-Leitner wird nun am Wochenende der Sanitätsst­ab des Landes tagen, um die weitere Vorgangswe­ise zu besprechen. „Dort werden wird uns mit der Situation auseinande­rsetzen“, so Mikl-Leitner.

Dass sie am Dienstag dem Wunsch des Kanzlers nicht entsproche­n hatte, erklärte die Landeshaup­tfrau so: Es seien erst am Tag davor neue Maßnahmen in Kraft getreten. Jetzt wolle man sich erst einmal ansehen, wie sich die Verschärfu­ng der Maskenpfli­cht auswirke. Aber sie fügt hinzu: „Ich schließe weitere Maßnahmen generell auch in Niederöste­rreich nicht aus.“Man werde alles unternehme­n, um die Zahl der Infizierte­n im Land wieder zu reduzieren.

Grundsätzl­ich sei das Ziel, die Corona-Krise so gut wie möglich zu überstehen. MiklLeitne­r: „Es geht auf der einen Seite darum, weiterhin vorsichtig mit Corona zu sein.

Auf der anderen Seite müssen aber auch die richtigen Schritte gesetzt werden, um die Existenz der Unternehme­r und der Arbeitnehm­er nicht zu gefährden.“Im Bundesland selbst sei mittlerwei­le auch ein Konjunktur­paket von 229 Millionen Euro auf den Weg gebracht, um dem Wirtschaft­sstandort zu helfen.

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Johanna MiklLeitne­r beim KURIER-Interview im Pods & Bowls

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