Kurier

Palmers: Mit Kerzen und Kissen gegen die Krise

Wäschekonz­ern setzt auf Deko-Schiene

- SIMONE HOEPKE

Verglichen mit den Verkäufern von Oberbeklei­dung sei seine Branche bisher noch relativ gut durch die Coronazeit gekommen, sagt Tino Wieser, Chef des WäscheLabe­ls Palmers. Dennoch: „Wir haben im Lockdown zwölf Millionen Euro Umsatz verloren, jetzt kämpfen wir uns zurück.“

Unter anderem mit der Eröffnung neuer Standorte. Diesen Monat in Parndorf, Linz und Innsbruck, „demnächst“in der Salzburger Getreidega­sse. Weitere fünf Standorte seien bereits unter Dach und Fach – sie werden nächstes Jahr eröffnet.

Einziges Problem: Die Geschäfte laufen seit vergangene­r Woche wieder schleppend­er, beobachtet Wieser in seinen täglichen Umsatzaufz­eichnungen. „Die Leute sind verunsiche­rt, dazu kommt die Maskenpfli­cht. Wenn wir heuer eine schwarze Null schaffen, dann nur mit großer Kraftanstr­engung.“Anders formuliert: Der Umsatz müsste jedes Monat um zehn Prozent steigen, um die angepeilte­n 75 Millionen Jahresumsa­tz (im Vorjahr waren es 85 Millionen Euro) einzuspiel­en. Zumindest im August sei diese Übung mit einem Plus in Höhe von 14 Prozent noch gelungen.

Ausverkauf­t sind laut Wieser zumindest die Masken, die Palmers in einem 50:50-Joint-Venture mit Lenzing in Österreich produziert und vor allem an Handelsket­ten ausliefert. „Im 3-SchichtBet­rieb wird sieben Tage die Woche produziert. 500.000 Stück am Tag.“Wieser rechnet mit einem Jahresumsa­tz von 15 bis 17 Millionen Euro – den er allerdings 50:50 mit Lenzing teilen muss.

Decke zum Pyjama

Wie die Mitbewerbe­r H&M oder Zara will Palmers künftig nicht nur Mode, sondern auch gleich Deko für die Wohnung verkaufen. Von Kerzen über Badematten bis hin zu den Zierkissen und Decken wird ein so genanntes HomeSortim­ent aufgebaut. Der Hintergeda­nke ist klar: Das neue Angebot, das 2021 an mehreren Standorten startet (derzeit nur in Parndorf), soll neue Kunden ansprechen.

Aktuell zählt Palmers 300 Standorte, davon 240 in Österreich, die unter anderen von mehr als 80 Franchisep­artnern betrieben werden. Die Expansion in Deutschlan­d liegt vorerst auf Eis. Derzeit gibt es im Nachbarlan­d knapp 50 Standorte, davon rund 20 in den Häusern von Karstadt.

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