Kommunikation statt Überwachung: Umgang mit Hass im Netz
Privatsphäre. Einige Kinderschutz-Apps verletzen die Privatsphäre der Kinder, da sie Eltern die Möglichkeit bieten, Nachrichten zu lesen, etwa bei WhatsApp oder per SMS. Das verstößt gegen die Kinderrechte und könnte das Briefgeheimnis verletzen. Auch die Abfrage des LiveStandorts, was bei Google und anderen Apps möglich ist, sollte mit Bedacht genutzt werden. Kinder könnten sich sonst zu sicher fühlen: „Das kann dazu führen, dass Kinder in Krisensituationen nicht wissen, was sie tun sollen. Eltern sollten immer klarmachen, dass sich Kinder an Abmachungen halten sollen und man sie nicht ständig im Auge hat“, erklärt Barbara Buchegger, pädagogische Leiterin bei Saferinternet im Gespräch mit dem KURIER.
Sie empfiehlt vor allem, mit den Kindern über die sichere Internet-Nutzung zu sprechen. Hier rücken vor allem soziale Netzwerke in den Fokus. Plattformen wie TikTok, Instagram und Facebook dürfen zwar erst ab 14 Jahren verwendet werden, allerdings gibt es keine Kontrolle darüber, ob Kinder sich die Apps trotzdem herunterladen und beim Anmelden ein falsches Alter angeben.
Über Gefahren aufklären
Daher sollte man darüber aufklären, was im Netz erlaubt ist, welche Gefahren bei der Nutzung sozialer Netzwerke auftreten können und dass man Belästigung, Erpressung oder Hass melden und anzeigen kann. Zudem sollten Eltern mit den Kindern darüber sprechen, wie sie mit Inhalten umgehen sollen, die ihnen Angst machen, erklärt Buchegger. Da sich einige Kinder trotz Verbot Zugang zu TikTok oder Instagram verschaffen und dort Inhalte von Influencern sehen, die für sie eine Vorbildfunktion haben, könne dies das Selbstwertgefühl von Kindern beeinflussen. Auch darüber sollte man laut Buchegger mit den Kindern sprechen. Infos dazu erhält man beispielsweise bei saferinternet.at und der #besafeonline-Initiative von SOS Kinderdorf.