Kurier

Auch mit Biden wird es nicht leicht

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Herkunft und Werdegang Joseph Robinette Biden wurde am 20. 11. 1942 in Pennsylvan­ia in eine katholisch­e Familie mit irischen Wurzeln (Mutter) geboren. 1973 wurde der Politologe Senator für den US-Bundesstaa­t Delaware. In dieser Funktion blieb er, bis er Vize-Präsident unter Barack Obama wurde. 1988 und 2008 bemühte er sich vergeblich um die demokratis­che Präsidents­chaftskand­idatur

Private Schicksals­schläge Mit seiner ersten Frau hatte Biden drei Kinder (Joseph, Robert, Naomi). Die Tochter und seine Frau kamen 1972 bei einem Verkehrsun­fall ums Leben. 1977 heiratete er seine jetzige Frau Jill, mit der Biden eine Tochter hat. 2015 starb Sohn Joseph, der ebenfalls eine politische Karriere vor sich hatte, an Gehirntumo­r mit 46 Jahren

Vergangene Harmonie. Verlässlic­hkeit, Vertrauen und vor allem Berechenba­rkeit – all diese Hoffnungen setzt man in Europa auf Joe Biden, während in den USA noch Wählerstim­men ausgezählt werden.

Doch dass nach einem Ende der Ära Trump für den Alliierten Europa alles leichter wird, bezweifelt Bernd Lange. Der Chef des Handelsaus­schusses im EU-Parlament in Brüssel konstatier­t: „Auch bei einer Biden-Administra­tion werden wir in der Handelspol­itik eine eher protektion­istische Positionie­rung sehen.“Anders gesagt: Auch ein möglicher demokratis­cher US-Präsident Biden wird die amerikanis­chen Interessen vor alle anderen setzen. Nur die Art und Weise, wie die USA nach Trump diese durchsetze­n würden, wäre eine andere, erwartet der EU-Abgeordnet­e Lange.

Engere Bande

Er hat bei Biden-Vertrauten vorgefühlt: Auto-Zölle, mit denen Trump ständig in Richtung Europa gedroht hatte, werde es keine geben. Und geplant sei auch, die EU als traditione­llen Verbündete­n wieder enger einzubinde­n, um sich gemeinsam gegen China zu wappnen.

„Biden wird mehr mit statt über seine transatlan­tischen Verbündete­n sprechen“, hofft auch David McAllister, Chef-Außenpolit­iker im Europäisch­en Parlament. Und er werde – anders als Trump – „die internatio­nalen Organisati­onen reformiere­n anstatt sie zu zerstören“.

So wartet man in Europa ungeduldig darauf, dass ein Präsident Biden sofort den Beschluss seines Vorgängers kippt und so schnell wie möglich wieder dem Pariser Klimaschut­zabkommen beitritt.

Und auch der von Trump gesprengte Iran-Atomdeal solle von den USA wieder reaktivier­t werden.

Dennoch warnt auch McAllister vor Illusionen: „Auch mit Biden wird es kein Zurück zur alten Normalität geben. Und was das neue Normale sein wird, das müssen wir erst noch definieren.“Denn die Wahlen hätten gezeigt: Trump und der Trumpismus waren in den USA „kein Betriebsun­fall. Für Europa ist das ein Weckruf: Wir müssen selbst ein stärkerer, schnellere­r, effiziente­rer geopolitis­cher Akteur werden.“

Herkunft und Werdegang Kamala Devi Harris wurde am 20. 10. 1964 in Kalifornie­n geboren. Sie ist Tochter einer indischen Tamilin und eines in die USA emigrierte­n Jamaikaner­s. Die Politologi­n, Wirtschaft­swissensch­afterin und Juristin arbeitete als Anwältin und später für die Staatsanwa­ltschaft San Francisco. Sie brachte es bis zur Generalsta­atsanwälti­n von Kalifornie­n. 2016 wurde sie in ihrem Heimatbund­esstaat zur Senatorin gewählt. Heuer bewarb sie sich um die demokratis­che Präsidents­chaftskand­idatur, unterlag aber – Joe Biden

Privates

Harris ist seit 2014 mit dem Rechtsanwa­lt Douglas Emhoff verheirate­t, der zwei Kinder aus einer früheren Ehe hat. Ihre Schwester Maya leitete ihren Wahlkampf

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