London calling: Der Sportler des Jahres hob ab
Ab Sonntag kämpft Dominic Thiem beim ATP-Finale um den Titel
Tennis. Mit emotionalem Rückenwind flog Dominic Thiem am Mittwoch nach London: Die erstmalige Wahl zum Sportler beflügelt natürlich für das letzte Erscheinen auf der Tennis-Bühne in diesem Jahr. Der Niederösterreicher startet am Sonntag zum fünften Mal in Folge bei den ATP-Finals, der Abschlussparty der acht besten Spieler des Jahres.
Nach dem ViertelfinalAus beim Erste Bank Open in Wien kurierte der 27-Jährige einige Tage seine Verletzung an der Fußsohle aus, „dann habe ich mit der Vorbereitung auf das Saison-Finale begonnen“, sagt Thiem, der mit einem guten Bauchgefühl antreten darf. „Die Erinnerungen
ans Vorjahr sind gut. In den Gruppenspielen hatte ich Roger Federer und Novak Djokovic geschlagen, im Semifinale Alexander Zverev besiegt.“Erst im Finale fand Thiem in Stefanos Tsitsipas seinen Meister, der Grieche siegte mit 7:6 im Entscheidungssatz. Damals gab es noch eine volle O2Arena, heuer ist kein Zuschauer erlaubt. Wie sonst auch leben die Spieler in einer Bubble. Auch ein Riesen-Team Thiem gibt es nicht, der WeltranglistenDritte wird nur von Coach Nicolás Massú, Physio Alex Stober, Manager Herwig
Straka und Bruder Moritz begleitet. Zum 50-Jahr-Jubiläum des Events darf Thiem mit dem zweiten großen Triumph nach dem USOpen-Titel liebäugeln, wenngleich das Feld wie immer ausgeglichen ist. Topfavorit ist Novak Djokovic, der nach seinem sechsten Sieg beim Finale greift. Doch zuletzt gab es mit Grigor Dimitrow (2017), Alexander Zverev (2019) und eben Tsitsipas drei Überraschungssieger.
Vielleicht ist Thiem nicht der einzige österreichische Beitrag: Jürgen Melzer steht in Sofia mit dem Franzosen Édouard Roger-Vasselin bereits im Semifinale. Es wäre seine dritte Teilnahme im Doppel.