Gewagter Blick ins Jahr 2034
Die fiktive Zukunft des Klimawandels: „Ökozid“(MI, ARD)
An diesem Mittwoch wagt die ARD mit dem Gerichtsdrama „Ökozid“(20.15 Uhr; samt nachfolgender Diskussion) einen Blick in die Zukunft, der, ausgehend von gegenwärtigen Debatten, ein (spekulatives) Klimawandel-Szenario des Jahres 2034 zeichnet.
Nebst klimatischen Fakten und Modellen bildet eine aktuellvoneinigenUmwelt-Organisationen angestrebte Änderung der Rechtslage die Basis für die Dramaturgie von „Ökozid“. Nämlich: Die Zerstörung der Umwelt als Verbrechen anzuerkennen, damit ein sogenannter „Ökozid“vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag verhandelt werden kann.
Und genau das passiert in dem erstklassig besetzten (Nina Kunzendorf, Ulrich Tukur, Edgar Selge) ARD-Film: Im Jahr 2034 wird die Bundesrepublik Deutschland von 31 Staaten vor dem Internationalen Strafgerichtshof auf Schadensersatz verklagt. Nicht in Den Haag, denn nach der dritten Sturmflut in Folge musste ein Interimsgebäude in Berlin bezogen werden. Ebendort wird die „Klimakatastrophe“zum Gegenstand eines juristischen Verfahrens. Zwei Anwältinnen vertreten die Länder des globalen Südens, die ohne Unterstützung der Weltgemeinschaft dem Untergang geweiht sind. Sie stellen die Frage nach Verantwortung, fordern Schadenersatz und ein Recht der Natur auf Unversehrtheit, um ihr eigenes Überleben zu sichern. Ranghohe Vertreter aus Politik und Industrie werden als Zeugen geladen. Das Gericht muss entscheiden, ob die deutsche Politik für ihr Versagen beim Klimaschutz zur Verantwortung gezogen werden kann.