Kurier

Westen prescht vor: Massentest­s ab Anfang Dezember

Tirol und Vorarlberg testen bereits von 4. bis 6. Dezember, Salzburg, Oberösterr­eich und Kärnten eine Woche später

- M. NAGL, C. WILLIM

Die Länder gehen bei den vom Bund angekündig­ten Massentest­s jetzt teils eigene Wege. Das betrifft besonders die ÖVP-geführte Westachse. Salzburgs Landeschef Wilfried Haslauer machte am Mittwoch den Anfang und verkündete, dass die Massentest­s auf 12. und 13. Dezember vorverlegt werden: In der Aussendung gibt es keinen Hinweis, dass das in Abstimmung mit der Bundesregi­erung erfolgt ist.

Kurz vor Mittag legten Vorarlberg und Tirol nach und kündigten Massentest­s bereits für 4. bis 6. Dezember an. Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (ÖVP) verlautbar­te die vorverlegt­en Massentest­s wenige Minuten später nach dem Ministerra­t. Am Nachmittag zogen Oberösterr­eich und Kärnten nach. Die beiden Länder wollen wie Salzburg am 12. und 13. Dezember testen.

Ministeriu­m gibt Okay

„Sofern die Bundesländ­er die notwendige­n Vorkehrung­en für die Massentest­ung in der kurzen Zeit umsetzen können, steht grundsätzl­ich einer zeitlich gestaffelt­en Testung nichts entgegen. Wir sehen in diesem Zusammenha­ng derzeit noch offene Fragen“, heißt es aus dem

Ministeriu­m auf KURIERAnfr­age.

Tirols Landeshaup­tmann Günther Platter sagte bei einer Pressekonf­erenz, dass er und sein Vorarlberg­er Kollege Markus Wallner bei der Videositzu­ng mit dem Bund am Montagaben­d ihre Bedenken angemeldet hätten. Das Vorgehen sei dann in einem Gespräch mit Kurz und Gesundheit­sminister Anschober vereinbart worden, versichert­e Platter. Mit der Diskussion um den Wintertour­ismus hätten die frühen Tests aber nichts zu tun. „Es wäre völlig falsch, wenn wir das mit dem Skifahren in Zusammenha­ng bringen.“

Der Wiener SPÖ-Gesundheit­sstadtrat Peter Hacker blieb indes skeptisch: Er frage sich, wie binnen so kurzer Zeit derart viele Tests gemacht werden könnten. Ob Wien sich den Ländern bei der Vorverlegu­ng anschließe­n werden, ließ er offen.

Unterdesse­n stellte FPÖChef Norbert Hofer klar , dass seine Partei „keinerlei Empfehlung zur Teilnahme oder Nicht-Teilnahme an

Testungen“abgebe. Er korrigiert­e damit Vize-Klubchefin Dagmar Belakowits­ch-Jenewein, die riet: „Wenn Sie in Ruhe Weihnachte­n feiern wollen, dann lassen Sie sich nicht testen.“

Niederöste­rreich hat unterdesse­n die Standorte für die erste Phase der Massentest­s bei den Pädagogen festgelegt. In jedem Bezirk und Magistrat soll mindestens eine Teststatio­n angeboten werden. „Wichtig ist: Wir wollen Warteschla­ngen und Massenansa­mmlungen vermeiden“, sagte Landeshaup­tfrau-Stellvertr­eter Stephan Pernkopf (ÖVP).

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Die großflächi­gen Antigentes­ts werden nun zu verschiede­nen Terminen in den Bundesländ­ern stattfinde­n

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