Innovation durch Kooperation
Die digitale Transformation unternehmerischer Wertschöpfungsketten braucht praxisorientierte Entwicklungsräume
Die Vielfalt neuer digitaler Anwendungen und ihre Integration in unternehmerische Prozesse braucht professionelle IT-Partner, die nun neben gewohntem technologischem Know-how auch Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle verstehen müssen. Die Zusammenführung dieser Bereiche erfordert spezielle Entwicklungsräume.
Discovery-Workshops
Kapsch BusinessCom setzt zur praxisorientierten Findung digitaler Strategien oder neuer Geschäftsmodelle auf innovative DiscoveryWorkshops. Im Fokus steht der unternehmerische Nutzen und erst dann die technologische Abbildung. „Man muss die Endnutzer in die Prozesse einbinden und reale betriebliche Anwendungen mit verschiedenen Optionen simulieren“, erklärt Jochen Borenich, Mitglied des Vorstands bei Kapsch BusinessCom.
Gemeinsame Entwicklungen erstrecken sich von Konzept mit formulierten Prozessen und begleitenden Datenstrukturen über eigene Benutzeroberflächen bis zum fertigen Prototyp. Ein wichtiger Bestandteil ist das Thema Virtualisierung und das gilt auch für die Darstellung übergreifender Abteilungsprozesse mit zunehmend intelligent automatisierten Steuerungsmodulen und moderne Dashboards.
Kapsch und OeNB
Die Österreichische Nationalbank (OeNB) wollte mit einem eigenen „Innovation Lab“eine neue interdisziplinäre Umgebung schaffen, die kreative Prozesse fördert und beauftragte Kapsch BusinessCom mit der Umsetzung. Final wurde ein modernes Raumkonzept mit interaktivem Whiteboard, Videoconferencing, Deckenkameras, digitaler Raumsteuerung sowie einer autarken, multimedialen ITArchitektur umgesetzt.
„Die auf unsere Bedürfnisse eingehende Durchführung verlief trotz der hohen Komplexitat des Vorhabens wie gewohnt problemlos ab und blieb auch im vereinbarten Zeit- und Kostenrahmen“, resümiert Dieter Gally, Abteilungsleiter IT Development bei der Österreichischen Nationalbank.
T-Systems und TU Graz
Wie betriebliche Innovation durch interdisziplinäre Kooperation entsteht, zeigt auch das Projekt smartfactory@tugraz von TU Graz und T-Systems. Schwerpunkt sind agile und datensichere Fertigungskonzepte für Industrie und KMUs sowie ein praxisorientiertes Lernfeld für Studierende. „T-Systems liefert Know-how im Bereich der Information-Security in einer Industrie 4.0 Umgebung mit speziellem Fokus auf Cybersecurity sowie Management und Analyse großer Datenmengen“, erläutert Peter Lenz, Managing Director T-Systems Alpine. Generell liegt der Fokus auf der Entwicklung von Fallbeispielen im vernetzten Produktionsbetrieb sowie vorausschauende Systeme für Monitoring, Wartung und maschinelles Lernen.
Final entstehen aus klassischen Produktionsumgebungen neue cyberphysikalische Architekturen. „Zielsetzung der smartfactory@tugraz ist, dass heimische Unternehmen digitale Produktionskonzepte praxisrelevant entwickeln und schneller marktreif machen“, so Lenz.
M2M bei Kaeser
Ein Unternehmen, wo derartige IoT-Anwendungen bereits erfolgreich eingesetzt werden ist Kaeser, weltweiter Anbieter von Kompressoren und Druckluftsystemen. Für die Digitalisierung maschineller Wartungsprozesse wurde gemeinsam mit T-Systems ein sogenanntes „Druckluft as a Service“-Modell entwickelt.
Die Kaeser-Kompressoren kommunizieren dabei mit einer cloudbasierten Machine-to-Machine-Plattform (M2M) von T-Systems, welche die Daten auf Basis von SAP-Hana auswertet und sodann etwa optimale Wartungszeitpunkte prognostiziert (engl. Predictive Maintenance). Das ermöglicht eine bedarfsgerechte Instandhaltung, die Vermeidung von Ausfall-Kosten bzw. eine steigende Verfügbarkeit
und eine in Summe verbesserte Kundenzufriedenheit. „Wir können daraus digitalen Geschäftsmodellen den Weg bereiten, bei denen nicht mehr das klassische Verkaufen im Vordergrund steht“, erklärt Falko Lameter, CIO Kaeser Kompressoren. „Konkrete Business-Cases zu entwickeln wie etwa „Druckluft as a Service“und strategische Entscheidungen abzuleiten ist dann Aufgabe des Business. Aber wir ermöglichen sie“, so Lameter.