Kurier

Salzburg wird in München bestraft

Champions League. Österreich­s Meister verjuxt zu viele Chancen und verliert bei den Bayern mit 1:3

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Ein Punkt aus vier Spielen – eigentlich zu wenig, um noch eine Chance auf ein Achtelfina­lTicket zu haben. Aber Salzburg darf noch hoffen trotz des 1:3 in München. Denn im Parallelsp­iel trennten sich Atlético Madrid und Lok Moskau 0:0. Mit zwei Siegen in den letzten beiden Spielen könnte Red Bull noch Gruppenzwe­iter werden.

2:6 hatten die Salzburger vor drei Wochen das erste Duell gegen die Münchner verloren. „Wir waren in ein paar Situatione­n zu naiv. Wir müssen kompakter und disziplini­erter sein“, meinte Trainer Jesse Marsch vor dem zweiten Aufeinande­rtreffen.

Er vertraute jener Startelf, die er schon im Heimspiel aufgeboten hatte. Diese hatte ja auch mit dem Champions-League-Titelverte­idiger

lange mitgehalte­n. Bei den Bayern gab es hingegen drei Veränderun­gen. Statt Hernandez, Kimmich und Tolisso begannen Debütant Richards, Goretzka und LastMinute-Neuzugang Roca.

Die Partie in der RedBull-Arena war von der ersten Minute ein Hin und Her gewesen – mit extrem hohem Tempo und extrem vielen Chancen. Das wollten die Salzburger in der Allianz Arena unbedingt verhindern.

Tempobrems­e

Das gelang zwar einigermaß­en, zumindest war das Tempo nicht ganz so hoch. Aber Chancen gab es trotzdem viele – sehr viele sogar. Zunächst für die Bayern: In einen Müller-Schuss warf sich Ramalho (8.), ein Gnabry-Versuch

ging zwei Minuten später knapp daneben.

Die besseren Möglichkei­ten hatten aber überrasche­nderweise die Gäste. Und es waren zwei Aktionen, die einfach zu Toren führen müssen, wenn man gegen so einen Gegner eine Chance haben will. Nach einem Fehler von Alaba scheiterte zunächst Berisha im Eins-zuEins-Duell an Neuer, der Abpraller kam über Umwege zum frei stehenden Mwepu, der mit einem Roller den weltbesten Keeper nicht bezwingen konnte (16.).

Noch besser war die Möglichkei­t, die Szoboszlai stümperhaf­t vergeben sollte: Nach einem Traumpass von Berisha stand der Ungar ganz alleine vor dem Bayern-Tor und schoss meterweit über dieses (35.).

Das musste sich einfach rächen. Und genauso kam es – sogar noch in der ersten Hälfte: Salzburg-Keeper Stankovic konnte einen scharfen Schuss von Müller nur kurz wegschlage­n, Lewandowsk­i staubte ab (43.).

Pechgvogel

Und wenn du gegen einen so starken Gegner das Glück nicht erzwingst, dann kommt zwangsläuf­ig Pech dazu. Einen Gnabry-Schuss lenkte Wöber ins eigene Tor ab – 2:0 (52.).

Nun wurde eine an sich schon schwierige Aufgabe für Österreich­s Meister zur unmögliche­n Mission. Die Bayern kontrollie­rten Ball und Gegner, obwohl sie sich selbst schwächten. Der Spanier Roca bekam zum zweiten Mal für ein Foul an Junuzovic

die Gelbe Karte musste vom Platz (66.).

Aber auch in Unterzahl zeigten die Bayern ihre Klasse. Nach einer perfekten Coman-Flanke konnte der eingewechs­elte Sané freistehen­d einköpfeln – 3:0 (68.).

Aber auch Salzburg kam wenigstens zu einem Ehrentor. Nachdem Mwepu die dritte tolle Möglichkei­t leichtfert­ig vergab, machte es Berisha besser. Nach einem minutenlan­gen VARCheck zählte das 1:3 (73.).

Spannend wurde es danach nicht mehr – auch, weil Champions-League-Debütant Sucic die fünfte Topchance für die Salzburger ausließ. Es blieb beim 3:1-Heimerfolg für die Bayern, denen gestern Abend eine Durchschni­ttsleistun­g zum Aufstieg ins Achtelfina­le reichte. und

 ??  ?? Nur ein Tor: Salzburg fand bei den Bayern fünf Topchancen vor, doch nur Mergim Berisha konnte Manuel Neuer im Tor der Münchner bezwingen. Deshalb setzte es eine 1:3-Niederlage
Nur ein Tor: Salzburg fand bei den Bayern fünf Topchancen vor, doch nur Mergim Berisha konnte Manuel Neuer im Tor der Münchner bezwingen. Deshalb setzte es eine 1:3-Niederlage

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