Kurier

Klimawande­l: Hilfe für geplagte Gemeinden

Informatio­nen für Projekte aus einer Hand

- ANDREAS PUSCHAUTZ

„Den Klimawande­l kann man nicht wegimpfen. Wir müssen jeden Tag selbst bereit sein, etwas zu unternehme­n“

André Heller Künstler und Initiator

Nicht nur Großstädte sind vom Klimawande­l betroffen. Im Unterschie­d zu ihnen haben kleinere Gemeinden aber weniger Ressourcen, um sich mit Anpassungs­strategien für Klimaverän­derungen, wie zunehmende­r Trockenhei­t und Hitze, auseinande­rzusetzen.

Was können wir tun? Und wo bekommen wir das Geld dafür her? Für Fragen dieser Art will die Initiative „KlimaKonkr­et“künftig ein OneStop-Shop sein. Ins Leben gerufen hat sie André Heller: „Es geht nicht darum, weiter Ängste zu schüren, wir wollen Lösungen.“

Aus der Praxis

Als Erstes wurde ein illustrier­ter Faltplan erstellt, der anhand einer prototypis­chen Gemeinde zeigt, was alles möglich ist. 46 konkrete Maßnahmen, gegliedert in vier Themenbere­iche (Grünräume sichern, Mobilität vielfältig gestalten, klimagerec­ht bauen, Wasser intelligen­t nutzen) sollen Anstöße geben. Dieser Tage wird der Plan an alle knapp 2.100 Gemeinden verschickt. Darüber hinaus gibt es eine Webseite (klimakonkr­et.at) und eine Hotline, die Verantwort­liche direkt mit den richtigen Stellen in Verbindung setzen soll – ob Wissenscha­fter, Landschaft­splaner oder Förderstel­len.

Der Tullner Bürgermeis­ter Peter Eisenschen­k (ÖVP) ist von der Idee überzeugt. Auch die „Gartenstad­t“spürt den Klimawande­l, etwa anhand von Pflanzen, die mit trockenen Wintern und Starkregen im Sommer nicht zurechtkom­men. Um dem entgegenzu­wirken, hat sich Tulln einen breiten Aktionspla­n auferlegt. Eines der Vorhaben: Der zentrale Nibelungen­platz soll entsiegelt werden. Wo jetzt noch um die 200 Autos parken, soll künftig Grün dominieren.

Noch stehe man vor vielen Herausford­erungen, sagt Eisenschen­k. Doch die Vision ist klar: „Es ist unser großes Ziel, als Vorzeigepr­ojekt einen zentralen Platz klimafit zu machen.“Am 9. Dezember soll im Gemeindera­t der entspreche­nde Grundsatzb­eschluss gefasst werden.

„Großartig“findet die Initiative auch die Leondinger SPÖ-Bürgermeis­terin Sabine Naderer-Jelinek. Sie kenne viele Gemeindeob­erhäupter, die gerne tätig werden wollten, aber nicht wüssten, wo sie anfangen sollen. Positive Beispiele wie jenes aus Tulln können hier den Ausschlag geben, ist sie überzeugt.

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Der Nibelungen­platz in Tulln: Noch Parkplatz, künftig Grünfläche
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