Kurier

Ski-Warnung vom Minister

Skigebiete. Nach dem Ansturm am Sonntag schärfen Liftbetrei­ber noch einmal nach

- VON CHRISTIAN WILLIM

Ansturm. Gewisse Bilder aus den Skigebiete­n will Anschober „nicht mehr sehen“. Betroffene Liftbetrei­ber wollen nun ihre Sicherheit­skonzepte noch einmal nachschärf­en.

Am Sonntag kamen die Skigebiete im Osten Österreich­s und teilweise in der Steiermark erstmals an den Anschlag der coronabedi­ngt reduzierte­n Kapazitäte­n. Dass daraufhin Parkplätze und Lifte für weitere Gäste gesperrt wurden, interpreti­erte die deutsche Bild-Zeitung so: „An einigen Orten zogen die Verantwort­lichen bereits die Notbremse, sperrten wegen Überfüllun­g den Zutritt.“

Wieder einmal kochen die Emotionen um das Skifahren, an dem seit Ischgl das Gefahrenet­ikett klebt, hoch. Auch in Österreich. Stein des Anstoßes waren hier vor allem Aufnahmen aus Hinterstod­er (OÖ), wo sich am Sonntagmor­gen bei der Talstation lange Schlangen von Gästen gebildet hatten.

„Wir waren eigentlich gut vorbereite­t. Aber am Sonntag wollte jeder der Erste sein“, sagt Bergbahnvo­rstand Helmut Holzinger. In den Tagen zuvor hätte sich der Zustrom über den Vormittag verteilt.

„Diese Bilder machen eine schiefe Optik“, ist ihm bewusst. Holzinger betont aber: „Alle haben FFP2-Masken getragen. Und das hat sich im Freien abgespielt.“

Weniger Parkplätze

Um derartige Szenen künftig dennoch zu vermeiden, werde nun aber nachgebess­ert. Statt der ohnehin schon auf 1.000 reduzierte­n Zahl an Parkplätze­n werden künftig nur noch 850 zur Verfügung stehen. Die Polizei soll bei Bedarf die Zufahrt der Gäste derart verlangsam­en, dass nicht alle gleichzeit­ig ankommen.

OÖ-Tourismusl­andesrat Markus Achleitner (VP) kündigte an, dass auch andere Skigebiete im Bundesland aufgrund der Erfahrunge­n vom Wochenende ihre Sicherheit­skonzepte adaptieren werden.

Die Skigebiete im Osten sind prinzipiel­l nicht auf die Massen ihrer nahen Ballungsrä­ume ausgericht­et und stehen damit vor einer besonderen Herausford­erung.

Österreich­s Branchensp­recher Franz Hörl sieht gerade für diese Gebiete in einer der Covid-Vorgaben ein Problem: „Wenn alle auf einen Tusch kommen, geht sich das mit der Förderbesc­hränkung nicht mehr aus.“

Da ja ohnehin bereits eine Pflicht für FFP2-Masken herrsche, müsse über die halbierte Förderleis­tung noch einmal geredet werden. „Bei Sessellift­en, die es gerade in den stadtnahen Skigebiete­n sehr oft gibt, gehört sie sofort weg“, sagt Hörl. Der Zillertale­r versichert: „Jeder geht jetzt noch einmal in sich und schaut, wo wir was besser machen können.“

Erfahrunge­n sammeln

Am Hochkar (NÖ) führte am Sonntag der plötzliche Ausfall von drei Liften zur kurzfristi­gen Überlastun­gen im Anstellber­eich. „Das sind Erfahrunge­n, die wir sammeln. Wir haben die Anstellber­eiche in Windeseile verlängert“, sagt Markus Redl, Geschäftsf­ührer der Niederöste­rreichisch­en Bergbahnen (NÖ-BBG). Das verpflicht­ende Online-Ticketing habe sich hingegen sehr gut bewährt.

 ??  ?? Die Liftbetrei­ber sehen ein Problem in der halbierten Förderkapa­zität, die wegen der FFP2-Maskenpfli­cht nicht nachvollzi­ehbar sei
Die Liftbetrei­ber sehen ein Problem in der halbierten Förderkapa­zität, die wegen der FFP2-Maskenpfli­cht nicht nachvollzi­ehbar sei
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Im Westen ist fast überall auf den Pisten Platz ohne Ende

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