Kurier

Gutes gut sein lassen

- birgit.braunrath@kurier.at

Das Gute an 2021 ist, dass das Burgenland, das sich im äußersten Osten ganz schmal macht, ins Zentrum rückt. Dass das jüngste Bundesland, dem man lieber Witze als die Volljährig­keit zuschrieb, 100. Geburtstag feiert. Dass dem Stiefkind Österreich­s, das sich selbst in seiner Landeshymn­e nur „mit Österreich verbunden“fühlt, heuer der Pausenfilm des Neujahrsko­nzerts gewidmet war.

Er hieß „Happy Birthday, Burgenland! 1921 bis 2021“. Und er war wunderbar berührend, das Land im Spiegel der Zeit reflektier­end. Positives Echo kam von weit her, negatives Echo kam aus dem Burgenland. Der Film war – offenbar für einige überrasche­nd – eine Reise in die vergangene­n 100 Jahre. „Nicht ins Heute geholt, zu klischeeha­ft, zu wenig Cross-Marketing im Netz, zu wenig Werbung…“Die Liste der vermeintli­chen Mängel ist lang und vielleicht berechtigt. Denn man kann alles besser machen. Man kann aber auch Gutes einmal gut sein lassen. Und so wünschen wir nicht „Alles Bessere!“, sondern schlicht: „Alles Gute, Burgenland!“

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