Jungpolitikerin in Kurz’ Fußstapfen
Claudia Plakolm ist neue JVP-Chefin
Nationalrätin. „Ich verwehre mich dagegen, eine ganze Generation als ,lost’ abzustempeln“. Claudia Plakolm steht am Rednerpult im Nationalrat. „Es sind gerade junge Leute, die für Zusammenhalt sorgen und mit tollen Initiativen Risikogruppen schützen“, erklärt sie. Aus den türkisgrünen Rängen tönt Applaus.
Die 26-Jährige sitzt für die ÖVP im Nationalrat, seit sie 22 Jahre alt ist. Heute, vier Jahre später, ist die Studentin immer noch die jüngste Abgeordnete der Türkisen. Ihre Hauptthemen sind dementsprechend neben dem Ehrenamt vor allem junge Politik und umgekehrt Politik für die Jungen. Allerdings, erklärt Plakolm, seien eigentlich alle politischen Entscheidung, die im Parlament gefällt werden, Jugendpolitik. Immerhin seien es die Jungen, die diese Entscheidungen in der Zukunft am stärksten betreffen werden.
Plakolm weiß, wovon sie spricht. Die Politik war für sie schon bei ihrem Einzug in den Nationalrat 2017 kein unbekanntes Terrain mehr. Ihr Vater ist Bürgermeister der oberösterreichischen Gemeinde Walding, Plakolm war am Gymnasium in Linz Schulsprecherin, später Landesobfrau der Jungen ÖVP (JVP) Oberösterreich.
2021 wird die designierte Obfrau vom Bundeskongress der JVP offiziell zur Bundesobfrau gewählt werden. Ein Amt, das auch Bundeskanzler Sebastian Kurz von 2009 bis 2017 ausübte.
Der Vergleich mit dem Kanzler wird daher in vielen Interviews bemüht. Ob sie vorhabe, die erste gewählte Bundeskanzlerin Österreichs zu werden, wird Plakolm oft gefragt. Als Antwort schüttelt sie dann nur lachend den Kopf. Soweit plane sie gar nicht, erklärt sie. Zunächst will sie ihr Wirtschaftspädagogik-Studium an der Universität Linz abschließen, dann werde sie weitersehen.
Im Nationalrat steht der Jungpolitikerin im neuen Jahr in jedem Fall einiges an Arbeit bevor. Immerhin sorgt die Corona-Krise gerade bei der jungen Bevölkerung für einige Herausforderungen, Stichwort Jugendarbeitslosigkeit.