Plastikmüll als Straßenbelag
Ein schottisches Unternehmen ersetzt Asphalt-Bindemittel Bitumen mit Plastikmüll
Granulat. Es ist eine ganz normale graue und glatte Straße in Südafrika, die Anfang dieses Jahres vom schottischen Unternehmen MacRebur gebaut wurde. Zumindest optisch normal. Denn das Bindemittel im Asphalt ist nicht wie gewöhnlich Bitumen – zumindest nicht zur Gänze – sondern Plastikmüll, wie das Straßenschild ausweist.
Schlaglöcher stopfen
Der Geschäftsführer Toby McCartney hat eine indische Methode zur „Straßenreparatur“modifiziert. Denn bei seinem Indien-Aufenthalt hat er zugesehen, wie Straßenarbeiter Schlaglöcher mit Plastikmüll stopfen, ihn mit Diesel begießen und anzünden. Laut der Unternehmens-Webseite war McCartney zu der Zeit bei einer Wohltätigkeitsorganisation tätig, die Menschen in Indien dabei unterstützte, wiederverwertbare Gegenstände auf Mülldeponien zu suchen. Aus dem Plastikmüll stellt das Unternehmen feines Granulat her, das mit einem „Aktivator“, den das Unternehmen jedoch geheim hält, vermischt wird. Dieses Gemisch wird in Folge Asphaltherstellern zur Verfügung gestellt, die einen Teil des Asphalt-Bindemittels Bitumen damit ersetzen. Das natürliche Erdölprodukt wird somit gespart, und Plastik wiederverwendet.
Belastbarer
Die Straßen seien laut McCartney um 60 Prozent belastbarer als normale Straßenbeläge, wie er in einem Interview bekannt gab. Ihm zufolge seien sie auch bis zu dreimal langlebiger. Um das richtige Gemisch zu finden, mussten zuvor 500 bis 600 Polymer-Mischungen getestet werden.