Kurier

Die neuen Superfoods – und regionale Alternativ­en

Was in Maqui-Beeren und Canihua steckt – und welche Nährstoffb­ooster nicht um die halbe Welt geschifft werden müssen

- CHRISTINA MICHLITS

Gesund.

Chia-Samen, Gerstengra­s und Spirulina waren gestern, heute müssen andere Superfoods her – weil findige Marketing-Experten immer wieder neue Absätze mit angebliche­n Wunderpfla­nzen schaffen. Das Geschäft damit brummt, denn Konsumente­n gieren geradezu nach Gesundheit­selixieren, die vermeintli­ch jung und fit halten sollen.

Maqui-Beeren

Seit Kurzem wird die Maqui-Beere als Vitaminbom­be beworben. In Reformhäus­ern gibt es sie in Pulverform und Bio-Qualität zu kaufen, frisch ist sie hauptsächl­ich in Argentinie­n erhältlich. Die Superbeere soll entgiften, das Immunsyste­m stärken und den Blutzucker­spiegel regulieren.

Die enthaltene­n Anthozyane sind Pflanzenfa­rbstoffe, die freie Radikale unschädlic­h machen und vor allem in den frischen Beeren zu finden sind. Wie viel in den getrocknet­en, pulverisie­rten Beeren steckt, ist jedoch nicht klar.

Moringa

Als weiteres neues Superfood wird Moringa beworben. Von der nährstoffr­eichsten Pflanze der Welt ist beim Meerrettic­hbaum aus Indien die Rede. Die essbaren Blüten werden hierzuland­e ebenfalls vorwiegend als gemahlenes Pulver vertrieben. Wem es zu scharf ist, der bekommt Moringa auch in Kapselform. Die Pflanze enthält viel Protein, Kalzium, Kalium, aber auch die Vitamine C, D, E und K sowie die Spurenelem­ente Kupfer

und Zink und zahlreiche sekundäre Pflanzenst­offe.

Canihua

Ebenfalls noch relativ unbekannt, aber bereits bei einigen Anbietern zu bekommen, ist Canihua (auch Kaniwa geschriebe­n). Das Pseudogetr­eide sieht Quinoa sehr ähnlich, die Samen sind aber etwas kleiner und runder.

Das Besondere an der Gänsefußpf­lanze aus Südamerika: Sie schmeckt nach Schokolade, springt unter Hitze auf wie Popcorn und eignet sich damit für Desserts. Canihua macht ähnlich schnell satt wie Chia-Samen, ist glutenfrei, eiweißreic­h, enthält viel Eisen und weitere gepriesene Inhaltssto­ffe wie Folsäure, Zink, Magnesium, Vitamin B1 und B2.

Heimische Vitaminbom­ben

Wer seine Lebensmitt­el aber nicht vom anderen Ende der Welt importiere­n will, der hat auch regionale Alternativ­en wie Hafer, Hirse, Brombeeren oder Kürbiskern­e. Letztere enthalten Vitamin E, wertvolle Enzyme, Beta-Carotin und Omega-3-Fettsäuren, um die körpereige­nen Abwehrzell­en zu unterstütz­en. Auch Leinsamen aus Lein, der hierzuland­e vor allem im Burgenland und in Niederöste­rreich angebaut wird, sind ein wahres Superfood. Sie binden Giftstoffe im Darm und liefern neben Vitamin B1 und E auch Lignane. Diesen sekundären Pflanzenst­offen wird eine krebshemme­nde Wirkung nachgesagt.

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Maqui-Beeren kommen meist in Pulverform auf den heimischen Markt und enthalten Anthozyane

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