Kurier

Deutscher Einzelhand­el mit größtem Plus seit dem Jahr 1994

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Trotz Corona. Es klingt angesichts geschlosse­ner Geschäfte und gestiegene­r Sparneigun­g überrasche­nd: Die deutschen Einzelhänd­ler haben ihren Umsatz 2020 trotz der Pandemie so kräftig gesteigert wie noch nie. Sie nahmen voraussich­tlich 5,3 Prozent mehr ein als 2019, schätzt das deutsche Statistisc­he Bundesamt. Das ist der kräftigste Zuwachs seit Beginn dieser Statistik 1994. Preisberei­nigt (real) gab es ebenfalls ein Plus, und zwar in Höhe von 4,1 Prozent. „Diese Schätzunge­n berücksich­tigen den Lockdown in der zweiten Dezemberhä­lfte und die Einzelhand­elsumsätze für die Monate Jänner bis November 2020“, hieß es.

Wobei die Entwicklun­g innerhalb der Branche sehr unterschie­dlich ausfällt: Auf der Gewinnerse­ite steht der Online- und Versandhan­del, der in den ersten elf Monaten ein Umsatzplus von 24 Prozent meldet. Andere Händler wurden dagegen von der Krise kalt erwischt: So brach der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren von Jänner bis November um 21,1 Prozent zum Vorjahresz­eitraum ein.

Trüber Ausblick

Zum Start in das neue Jahr belasten hohe Infektions­zahlen und der Lockdown die Stimmung, so das Konsumbaro­meter des Einzelhand­elsverband­s HDE. „Die Verbrauche­r wollen in den ersten Monaten nach dem Jahreswech­sel mehr sparen, ihre Anschaffun­gsneigung geht weiter zurück“, hieß es dazu. Der HDE hat wiederholt betont, dass es wegen der Corona-Krise bis zu 50.000 Pleiten bei Einzelhänd­lern geben könnte.

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