Kurier

Manuel Feller ist der Beste im Slalom

Nach Platz zwei in Zagreb führt der Tiroler den Weltcup in dieser Disziplin an

- ANTONIO BAT

Seit dem 12. November 2017 hatten sich die Fans der deutschen Slalom-Herren gedulden müssen. Nach Felix Neureuther­s Erfolg in Levi vor mehr als drei Jahren ist nun mit Linus Straßer ein Nachfolger gefunden: Bei schwierige­n Verhältnis­sen gewann der 28-jährige Münchner, der in seinen Jugendjahr­en für den Ski-Club Kitzbühel gestartet war, sein erstes Weltcupren­nen.

„Es ist unglaublic­h“, sagte Parallel-Spezialist Straßer nach seinem ersten Podestplat­z im Slalom-Weltcup. „Ich wusste, dass es schwierig wird, hab’ dann aber gemerkt, dass die Skier gut laufen und kaum Fehler gemacht. Nur die Szenerie ist etwas gespenstis­ch.“Wegen Corona waren ja auch am Sljeme keine Fans zugelassen.

Nach einer wärmeren Nacht als erhofft waren wie schon bei den Damen am vergangene­n Sonntag Wasser und Salz die Mittel zum Zweck, das Ergebnis war eine absolut fordernde Piste. Doch von so etwas lässt sich Manuel Feller in der aktuellen Version nicht beeindruck­en: Nach den Plätzen zwei und vier wurde der Tiroler nun abermals Zweiter, eine Zehntelsek­unde fehlte auf Straßer.

Das Problem Fokus

„Es war so langsam und unruhig, ich hab’ ein Problem gehabt, mich aufs Skifahren zu fokussiere­n“, sagte Feller. „Ich hab’ die ganze Zeit nur den Stadionspr­echer gehört. Unterm Strich ist der zweite Platz unglaublic­h. Es war eines der schwierigs­ten Rennen, die ich je bestritten habe.“Dafür gibt es nun das Rote Trikot des Führenden im Slalom-Weltcup, und die

Chancen stehen nicht schlecht, dass es der Fieberbrun­ner noch länger tragen wird – 44 Punkte Vorsprung hat er auf den ersten Verfolger Henrik Kristoffer­sen, der mit Platz zehn enttäuscht­e.

Sechs Hundertste­lsekunden länger unterwegs als Feller war dessen Kärntner Kollege Marco Schwarz: „Es war richtig schwierig, unruhig, salzig, nicht unbedingt meine Lieblingsv­erhältniss­e, umso cooler ist Platz drei.“

Michael Matt rauschte im Finale mit Laufbestze­it von Platz 26 noch bis auf den vierten Rang. „Das war jetzt mal wieder normales Skifahren“, sagte der Flirscher. Das erste Top-Ten-Resultat seit dem vierten Platz im Slalom von Chamonix am 8. Februar ist ein Lichtblick nach trüben Monaten für den 27-jährigen Tiroler, nachdem sich ja auch der Seitenblic­k zum Riesenslal­om in der vergangene­n Saison nicht als erfolgreic­he Maßnahme herausgest­ellt hatte und deswegen wieder in der Lade verschwund­en ist.

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 ??  ?? Im Roten Trikot: Manuel Feller (li.) übernahm die Führung im Slalom-Weltcup. Sieger Linus Straßer feierte auch mit Marco Schwarz
Im Roten Trikot: Manuel Feller (li.) übernahm die Führung im Slalom-Weltcup. Sieger Linus Straßer feierte auch mit Marco Schwarz

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