Kurier

Vom „Heimaturla­ub“in die Heimquaran­täne

Bei der Einreise nach Österreich wird auf Hochtouren kontrollie­rt – zumindest im Süden

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10.000 Personen sind seit 19. Dezember im Zuge der Corona-Kontrollen bei der Einreise nach Österreich abgewiesen worden. Das hat das Innenminis­terium Anfang dieser Woche bekannt gegeben. Auf den ersten Blick eine immens hohe Zahl. Von den im selben Zeitraum 770.000 durchgefüh­rten Grenzkontr­ollen aber nur ein kleiner Anteil. Auch in den Bundesländ­ern, wo die jeweiligen Bezirkshau­ptmannscha­ften sowie die Landespoli­zeidirekti­onen für die Kontrollen verantwort­lich sind, gibt man Entwarnung.

So wird etwa in Kärnten, der Steiermark und Tirol an den großen Grenzüberg­ängen 24 Stunden am Tag nahezu lückenlos kontrollie­rt. Dank des Bundesheer­assistenze­insatzes sei das problemlos möglich, bestätigen die Bezirkshau­ptleute. Knapp 1.200 Soldaten sind an den Grenzen Österreich­s im gesundheit­sbehördlic­hen Einsatz. Sie kontrollie­ren die

Dokumente der Einreisend­en und weisen auf die verpflicht­ende Heimquaran­täne hin, aus der sich Betroffene nach frühestens fünf Tagen freitesten können.

Balkan-Rückkehrer

Allein am steirische­n Grenzüberg­ang Spielfeld werden täglich rund 500 Quarantäne-Verpflicht­ungserklär­ungen ausgestell­t. „Wir rechnen damit, dass das am Wochenende noch zunimmt“, meint der Leibnitzer Bezirkshau­ptmann Manfred Walch.

Wie an den meisten Südgrenzen des Landes handelt es sich bei den Reiserückk­ehrern derzeit primär um Menschen, die während der Feiertage auf „Heimaturla­ub“am Balkan waren bzw. dort das orthodoxe Weihnachts­fest mit der Familie verbrachte­n.

Dieses endet heute, Donnerstag. Einen Ansturm befürchtet deshalb von behördlich­er Seite aber niemand. „Die Kontrollen sind genau durchgepla­nt, wir sind auf mehrere hundert Quarantäne­anweisunge­n

pro Tag vorbereite­t“, sagt Bernd Riepan, Bezirkshau­ptmann von Villach-Land. Wie streng die verordnete Quarantäne dann kontrollie­rt wird, ist von Bundesland zu Bundesland verschiede­n. Durchgefüh­rt werden die Kontrollen von der Polizei im Auftrag der Gesundheit­sbehörde.

Unterschie­dlich ist auch die Kontrollfr­equenz an den Grenzen selbst. In Niederöste­rreich und in Oberösterr­eich wird auf eine Kombinatio­n aus ständigen und mobilen Überprüfun­gen gesetzt – je nach Bedarf heißt es dort. Derzeit gebe es keine Pläne, die Kontrollen zu verschärfe­n, denn der Andrang – auch aus dem stark von Neuinfekti­onen betroffene­n Tschechien – sei überschaub­ar. Sollte allerdings bei der Einreise jemand angetroffe­n werden, der die gesundheit­sbehördlic­hen Einreisevo­raussetzun­gen nicht erfüllt, erfolgt eine Abweisung. Wie an jedem anderen Grenzüberg­ang in Österreich.

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Urlaubsgrü­ße aus dem Inselparad­ies? Das bleibt derzeit für viele Österreich­er ein schöner, aber kaum erfüllbare­r Traum
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Wer die Einreisevo­raussetzun­gen nicht erfüllt, wird abgewiesen

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