2,9 Millionen Euro für Mieter erkämpft
Insgesamt führte Mietervereinigung 18.595 Beratungen durch
Jahresbilanz.
Konkret waren es 2.882.019,01 Euro, die die Mietrechtsexperten der Mietervereinigung (MVÖ) im Vorjahr für ihre Vereinsmitglieder – Mieter sowie Wohnungseigentümer – in Wien erstritten haben.
Unmittelbar nach Beginn des ersten Lockdowns im März richtete die MVÖ eine telefonische Hotline ein, um trotz der sprunghaft gestiegenen Nachfrage Ratsuchenden rasch zu helfen.
In den meisten Verfahren 2020 ging es um überhöhten Mietzins (39 Prozent) sowie Betriebskostenabrechnungen (37 Prozent). „Auch im Corona-Jahr hat sich gezeigt, dass weiterhin ein Großteil der von uns überprüften Mieten überhöht war“, sagt Elke
Hanel-Torsch, Vorsitzende der MVÖ Wien. Es lohne sich, Miethöhe – und auch die Betriebskostenabrechnung – genau prüfen zu lassen: „Wir helfen Mietern, zu viel Bezahltes zurückzufordern.“
Klassiker Betriebskosten
Über die Klassiker Mietzins und Betriebskosten hinaus stehen die Juristen der MVÖ ihren Mitgliedern jederzeit in sämtlichen Mietrechtsfragen zur Seite. In 8 Prozent der 2020 geführten Verfahren ging es um die Durchsetzung von Erhaltungs- und Reparaturarbeiten, in 7 Prozent der Fälle um Kautionen. Die restlichen Verfahren betrafen Themen wie Entschädigungsoder Investitionsansprüche, Ablösen, Anerkennungen
als Hauptmieter und Ähnliches. Insgesamt führten die MVÖ-Experten in Wien 18.595 wohnrechtliche Einzelberatungen durch.
Seit November mehren sich bei der MVÖ die Anfragen von Mietern, die ihre Miete nicht mehr oder nicht mehr zur Gänze zahlen konnten. „Bereits seit März fordern wir von der Regierung die Einrichtung eines bundesweiten Sicher-WohnenFonds, der kurzfristig die Miete übernimmt und Mieter vor dem drohenden Verlust ihrer Wohnung bewahren könnte“, erinnert HanelTorsch. „Ein solcher Solidarfonds ist längst überfällig. Wenn die Regierung nicht handelt, droht im Frühjahr eine Klagewelle.“