Wohin mit den Handyfotos?
Der beliebte Dienst wird kostenpflichtig. Eine gute Gelegenheit, um Alternativen unter die Lupe zu nehmen
Vor 5 Jahren gestartet, hat sich Google Fotos zu einer der beliebtesten Foto-Plattformen gemausert. Neben der Benutzeroberfläche und den Funktionen war ein Hauptgrund dafür, dass Bilder unbegrenzt in hoher Qualität kostenlos abgesichert werden konnten. Mitte 2021 ist damit aber Schluss. 15 Gigabyte gibt es gratis, alles was darüber hinausgeht, kostet. Das Speichern von Fotos, die man bis dahin hochgeladen hat, bleibt gratis.
Anstatt auf einen GoogleBezahl-Tarif umzusteigen, kann man die Gelegenheit nutzen, um sich nach einer Alternative umzusehen. Unbegrenzten Gratis-Speicher verspricht aber kein seriöser Anbieter. Wer viele Fotos sichern möchte, muss dafür bezahlen. Der KURIER zeigt die wichtigsten Dienste.
Flickr
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Das Urgestein unter den Foto-Diensten ist auch nach 16 Jahren immer noch aktiv. Wie schon damals ist Flickr auch heute nicht bloß ein Speicherdienst für Fotos, sondern ein Online-Netzwerk, auf dem sich Fotografen austauschen.
Wem es in erster Linie darum geht, seine Fotos in Alben zu organisieren und zu veröffentlichen, der ist bei Flickr an der richtigen Adresse. Wer seine Handyfotos nur möglichst unkompliziert automatisch sichern möchte, sollte einen der anderen vorgestellten Dienste nutzen. www.flickr.com
Amazon Photos 2
Wer Amazon-PrimeKunde ist, kann im Rahmen seines Abos dort unbegrenzt Fotos in Originalgröße abspeichern und organisieren. So kann man nicht nur Alben anlegen, sondern die Aufnahmen auch nach Ort oder Personen sortieren.
Wie bei Google Fotos kann man die Bilder auch direkt in der Web-Oberfläche bearbeiten und mit Filtern versehen. Um seine Fotos zu
Amazon zu bekommen, kann man sie entweder auf einem Computer per Drag-and-Drop ins Browserfenster ziehen oder sie direkt vom Smartphone aus mit der passenden
Dropbox 3
Dropbox war einer der ersten Anbieter von OnlineSpeicherplatz
und ist auch heute noch eine gute Anlaufstelle. Man merkt es dem Dienst jedoch an, dass er nicht primär für Fotos, sondern für jegliche Art von
Dateien ausgelegt ist. So gibt es etwa standardmäßig keine Möglichkeit, die Bilder direkt über die Dropbox-Oberfläche zu bearbeiten. Man hat nur knapp bemessene 2 GB kostenlosen Speicher. Das kostenpflichtige „Basic“-Angebot umfasst dafür gleich 2 Terabyte Speicher, kostet aber 12 Euro im Monat, wenn man es monatlich zahlt. Bei jährlicher Zahlung kommt man auf 10 Euro im Monat. damit ist Dropbox eine Spur teurer als Google und Amazon. www.dropbox.com
Apple und Microsoft 4
Natürlich kann man seine Fotos auch bei den Speicherdiensten von Apple oder Microsoft absichern. Wie auch Dropbox sind diese Dienste nicht nur Fotoarchiv, sondern generell OnlineSpeicher. Apples iCloud ist die nahe liegende Wahl, wenn man ein iPhone verwendet. Auf eine App oder Unterstützung für Android muss man allerdings verzichten. 5 GB sind gratis, 50 GB gibt es um 1 Euro im Monat, 200 GB kosten 3 Euro und 2 TB kosten 10 Euro pro Monat.
Microsofts OneDrive bietet ebenfalls 5 GB kostenlosen Cloud-Speicher und berücksichtigt dabei sowohl eigene Kunden als auch Apple- und Android-Nutzer. Für 2 Euro im Monat gibt es 100 GB. Für 7 Euro im Monat bekommt man nicht nur 1 TB, sondern auch eine Lizenz für die BüroSoftware Office 365. www.icloud.com onedrive.live.com
Eigener Server 5
Wer seine Fotos nicht in die Hand fremder Unternehmen mit Servern in verschiedenen Ländern geben möchte, kann sich seinen OnlineSpeicher auch selber konfigurieren. Voraussetzung dafür ist, dass man selber einen Server betreibt. Möglich ist das zum Beispiel über ein sogenanntes Network-attached Storage (NAS). Technik-affine können sich auch per Raspberry Pi einen eigenen Foto-Server aufsetzen.