Kurier

Fußballtra­iner missbrauch­te Buben: Sechs Jahre Haft

67-Jähriger war in Wien und NÖ tätig, fünf Opfer sind bekannt; Urteil nicht rechtskräf­tig

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Prozess. Ein ehemaliger Fußballtra­iner ist am Mittwoch wegen schweren sexuellen Missbrauch­s von Unmündigen in Wien zu einer sechsjähri­gen Freiheitss­trafe verurteilt worden. Der mittlerwei­le 67-Jährige, der hauptberuf­lich als Nachwuchst­rainer bei Vereinen in Niederöste­rreich und Wien sowie als Privattrai­ner beschäftig­t war, hatte sich – teilweise über Jahre hinweg – an fünf Burschen vergangen. Das Urteil ist nicht rechtskräf­tig.

Der Angeklagte war grundsätzl­ich geständig, betonte in seiner Beschuldig­teneinvern­ahme jedoch, er habe „keine Gewalt ausgeübt“. Er habe „schon mit 14 Jahren gemerkt, dass ich pädophil bin“. Ihm sei klar in weiterer Folge klar geworden, „dass ich keinen ins Gebüsch ziehen will“. Er habe seine Veranlagun­g akzeptiert, „ich wollte aber nie einem Buben schaden. Und ich war der Überzeugun­g, dass ich keinem Buben geschadet habe“. Zuletzt bekräftigt­e der 67-Jährige in seinem Schlusswor­t: „Ich fühl’ mich absolut nicht als Verbrecher.“

Die Betroffene­n leiden teilweise bis zum heutigen Tag in Form einer posttrauma­tischen Belastungs­störung an den Folgen des Erlebten. Bei drei von ihnen, die Betroffene­n sind inzwischen Männer im Alter von 28, 36 und 44 Jahren, sind die psychische­n Folgen derart gravierend, dass diese laut fachärztli­chen Gutachten jeweils einer schweren Körperverl­etzung gleichzuse­tzen sind. „Sie können nicht mit der Sache abschließe­n“, betonte die Staatsanwä­ltin.

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