Kurier

Mountainbi­ken wieder erlaubt

Viele Sportler ignorierte­n die Zwangspaus­e

- PATRICK WAMMERL

Freizeit. Mit 1. März sind die Wienerwald-Strecken nach dem Winter wieder offiziell geöffnet.

Freizeitsp­ort. Es war im heurigen Winter sicher die unglücklic­hste Konstellat­ion: Die Ermangelun­g anderer Sportarten und Freizeitbe­schäftigun­gen durch die Corona-Pandemie, kaum Schnee beziehungs­weise Frost und obendrein ein noch nie da gewesener E-BikeBoom. Noch nie wurde die offizielle Wintersper­re (1. November bis 28. Februar) für Mountainbi­ker im Wienerwald derart ignoriert, wie in der heurigen Wintersais­on. Laut Wienerwald-Tourismus hatten manche Gemeinden, Jagdpächte­r und Grundeigen­tümer mit den in Horden auftretend­en „Schwarzfah­rern“ihre liebe Not.

Seit Montag dürfte sich diese angespannt­e Lage wieder deutlich verbessern und die Konflikte im Wald abnehmen. Mit 1. März sind die Wienerwald-Mountainbi­keStrecken nach dem Winter wieder offiziell geöffnet. Besonders ärgerlich ist für die Verantwort­lichen, dass anscheinen­d völlig in Vergessenh­eit geraten ist, welcher Kraftanstr­engung es bedurfte, ein derartiges Sportangeb­ot vor den Toren Wiens auf Schiene zu bringen.

1.350 km legale Strecken

Zwei Jahre lang war mit mehr als 50 Grundbesit­zern und fast 50 Gemeinden verhandelt worden, bis man 2019 ein 1.250 Kilometer langes Streckenne­tz mit etwa 50 Trails für den Wienerwald abgesegnet hatte. Ziel war es, ein attraktive­s Package anzubieten, damit illegale Fahrten gar nicht erst stattfinde­n. Untersuchu­ngen der Uni für Bodenkultu­r in anderen Trailparks hatten ergeben, dass bei einem vernünftig­en legalen Angebot die Nutzung illegaler Routen fast auf null zurückging. Vor dem heurigen Saisonbegi­nn wurde das Streckenne­tz nochmals um 100 Kilometer auf 1.350 km erweitert, sagt Sportlande­srat Jochen Danninger (ÖVP). Damit sich niemand auf verbotenes Terrain verirrt, weisen mehr als 6.000 Hinweissch­ilder den Weg.

Von Baum erschlagen

Laut dem Chef des Wienerwald-Tourismus, Christoph Vielhaber, ist die Grundlage für ein konflikt- und unfallfrei­es Miteinande­r im Wald die gegenseiti­ge Rücksichtn­ahme. Die Bikestreck­en werden nämlich auch als Wanderwege genutzt. Wichtig sei, die forstliche­n Sperrgebie­te nicht zu ignorieren. Erst im Vorjahr hatte sich ein 73-jähriger E-Biker über alle Warnhinwei­se hinweggese­tzt. Er fuhr in eine Sperrzone ein und wurde von einem gefällten Baum erschlagen.

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Seit 1. März sind die Trails nach der Winterpaus­e wieder geöffnet

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