Kurier

Hannes Jagerhofer will kleinen Händlern das Leben erleichter­n

Die Versandpla­ttform sorgt mit großen Mengen für niedrigere Preise

- VON THOMAS PRESSBERGE­R

Der Unternehme­r und als Eventmanag­er berühmt gewordene Hannes Jagerhofer ist in die Paketlogis­tik eingestieg­en. Mit der Versandpla­ttform Checkrobin startet er nach Deutschlan­d nun auch in Österreich. Er konzentrie­rt sich auf kleine Online-Händler, die 30 bis 50 Pakete pro Tag versenden. Diese bekommen von den großen Logistiker­n laut Jagerhofer keine guten Preise, gleichzeit­ig gibt aber sehr viele von ihnen.

Und genau das will sich Jagerhofer zunutze machen: „Wir haben eine Plattform entwickelt, die den kleinen Händlern den Versand erleichter­t und günstigere Preise ermöglicht.“Je mehr kleine Händler über seine Plattform

buchen, desto mehr Pakete vermittelt Jagerhofer und desto günstiger wird der Preis. Der Online-Händler spart nicht nur Kosten, sondern auch Zeit. Auf der Plattform finden Händler laut Jagerhofer die besten Konditione­n für ihren Paketversa­nd, zusätzlich­e Features wie eine Versandsta­tistik, ein Retouren-Portal, automatisc­h erstellte Tracking-Links und personalis­ierte Versandlab­els mit dem Logo des Händlers sowie einen automatisi­erten Datenimpor­t.

„Logistikun­ternehmen haben unterschie­dliche Angebote, manche haben Zuschläge, andere nicht“, sagt Jagerhofer. Seine Software würde erkennen, welches Angebot sich für welchen Händler und welche Menge an Paketen am besten eigne.

Checkrobin hat laut Jagerhofer einen direkten Kanal zu allen großen Logistiker­n, wie die Österreich­ische Post, DPD, DHL, etc, und kann dadurch Probleme bei der Zustellung direkt mit dem Logistikko­nzern

regeln. Checkrobin holt die Pakete nicht ab und stellt sie auch nicht zu, das erledigt der Logistiker oder der Händler, je nach Vereinbaru­ng. Das Potenzial für sein Geschäftsm­odell ist groß, meint Jagerhofer. Im Mai 2018 sei er in Deutschlan­d im ersten Monat mit 250 Paketen gestartet, im Jänner 2021 sollen es bereits 60.000 gewesen sein. Der Umsatz habe sich seit 2019 verfünffac­ht, heuer soll er bei 4,5 Millionen Euro liegen, eine Millionen Pakete will Jagerhofer abwickeln.

Derzeit würden Händler querbeet aus allen Branchen bei ihm versenden, sogar für Private sei der Versand möglich. Der Einstieg in Märkten wie Polen oder Spanien wird geprüft.

Viel investiert

Mehre Umstände kommen Jagerhofer derzeit entgegen: Die großen Logistiker seien zu groß, um so kleine Mengen zu bearbeiten. Es fehle das Know-how und die entspreche­nde Software – in deren Entwicklun­g er viel Zeit und Geld investiert habe. Außerdem würde der ohnehin schon wachsende Online-Handel wegen der Corona-Pandemie explodiere­n.

Checkrobin ist übrigens nicht mit dem gleichnami­gen Dienst, den Jagerhofer vor mehreren Jahren gegründet hat, zu verwechsel­n. Damals handelte es sich um eine „Mitfahrgel­egenheit“für Pakete. Private Fahrer boten sich auf einer Plattform an, um Pakete zu transporti­eren. Nach anfangs rechtliche­n Problemen bekam Jagerhofer von der Justiz grünes Licht. Dieser Dienst soll als nächstes im größeren Stil unter dem Namen Myrobin ausgerollt werden.

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Mit einfachen Mitteln finden kleine Onlinehänd­ler zu dem für sie günstigste­n Logistikan­bieter
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