Weniger Schokolade für die Schweizer
Konsum fällt auf das tiefste Niveau seit 40 Jahren
Lockdown. Erstmals seit dem Jahr 1982 ist der statistische Schokolade-Konsum in der Schweiz unter die Marke von 10 Kilo pro Kopf gefallen, teilt der Verband Schweizerischer Schokoladefabrikanten Chocosuisse mit. Der Grund ist schnell erklärt: In der Statistik sind auch die Schokoladenkäufe der Touristen eingerechnet und diese brachen infolge von geschlossener Hotels und Gastronomie coronabedingt weg.
Schweizer Schokoladehersteller setzten in der Folge rund 15 Prozent weniger im Inland um. Besonders bitter für sie: Zugleich verzehrten die Konsumenten mehr ausländische Schokolade. Davon wurde im Vorjahr sogar um 1,8 Prozent mehr importiert.
Der Importanteil stieg damit auf ein neues Allzeithoch von 43 Prozent nach 41 Prozent im Vorjahr.
Auch im eigentlichen Hauptertragsgeschäft – dem Export – lief es kaum besser: Dort sank der Umsatz um knapp 14 Prozent. 70 Prozent der Schweizer Schokolade gehen in den Export. Insgesamt setzte die Branche mit 1,53 Milliarden Franken um 14,5
Prozent weniger um als noch im Vorjahr. Die in der Schweiz hergestellte Menge an Schokolade sank um mehr als zehn Prozent auf noch 180.000 Tonnen. Auch die Zahl der Fabriken sinkt. Im Vorjahr – nach einer Produktionsverlagerung nach Frankreich – auf 16 Werke.
Mehr Importe
Chocosuisse sieht die Schokoladenindustrie weiter unter Druck. Der Start ins Jahr 2021 sei von anhaltenden Herausforderungen geprägt gewesen. Gleich im ersten Monat des Jahres sei die Exportmenge um 15,3 Prozent zurückgegangen, aber die Importe ausländischer Schokolade hätten um 5,4 Prozent zugenommen.