Kurier

Zwei aus vier: Wer im Kampf um die Top 6 im Vorteil ist

WAC, Tirol, Hartberg und Austria rechnen

- ALEXANDER HUBER

Es kündigt sich ein Fotofinish an: Drei Runden vor dem Ende des Grunddurch­gangs kämpfen vier Vereine um die letzten beiden der begehrten Tickets für die Meistergru­ppe. Zwei dieser vier Klubs müssen sich ab April dem Abstiegska­mpf in der Qualifikat­ionsgruppe stellen.

Peter Stöger stellt nach dem richtungsw­eisenden 2:0 seiner Austrianer in St. Pölten eine erste Hochrechnu­ng an: „Ich glaube, dass 30 Punkte für die Top 6 nötig sein werden.“Bei der Premiere des Formats 2019 war es so: WAC, Austria und SKN rutschten mit exakt 30 Zählern in die Meistergru­ppe. Sturm (vor dem großen Finale noch Wackelkand­idat) kam mit einem 1:0 gegen die Violetten auf 31 Punkte und Rang drei. Mattersbur­g (29) und Rapid (27) scheiterte­n.

Vor einem Jahr gelang Hartberg mit 29 Zählern die Sensation, die Austria (25) hatte aber schon vor der letzten Runde zu viel Rückstand.

Und heuer? Was für und gegen jeden aus dem Quartett der Hoffnung spricht:

• WAC (27 Punkte, Torverhält­nis –3) Mit dem 0:1 gegen Altach wurde der erste Matchball vergeben. Dazu kommt das Cupsemifin­ale gegen den LASK am Mittwoch: Wieder wird der WAC – anders als die Konkurrenz – in der Liga rotieren müssen. Wenn es auch in

Ried schiefgehe­n sollte, warten die direkten Duelle (siehe unten). Ein Zittern gegen die WSG und Austria wäre mit dem teuersten Kader der Vereinsges­chichte sicher nicht eingeplant gewesen. Kurzum: Die Ausgangsla­ge ist gut, aber gefährlich.

• WSG Tirol (25 Punkte, +1) Alles hat so gut ausgesehen, doch seit dem Verkauf von Yeboah (zu Sturm) ist kein Sieg mehr gelungen. Mit Dedic ist auch noch der Ersatz im Sturm verletzt. Der sechste Platz ist nur mehr ein Ergebnis der im Herbst noch überdurchs­chnittlich­en Effizienz.

Die letzten drei Gegner liegen in der Tabelle alle vor den Tirolern. Aber vielleicht ist das auch eine Chance: Solange mit der WSG nicht in den Top 6 gerechnet wurde, gab es noch laufend Punkte.

• Hartberg Punkte, –10) Für die Steirer spricht die gute Form: Ein 2:1 beim LASK ist ebenso wie die Serie mit vier Partien ohne Niederlage aller Ehren wert. Die für Hartberger Verhältnis­se teuren Nachkäufe wie Schmerböck, Flecker und Horvath zahlen sich aus. Ein weiteres Plus sollte die Auslosung sein: Es gibt keine SechsPunkt­e-Spiele mehr, sondern Heimspiele gegen Admira und St. Pölten, sowie die Partie bei Rapid, wo Hartberg traditione­ll punktet.

Nur beim Torverhält­nis würde das Team von Markus Schopp den Kürzeren ziehen.

• Austria (24 Punkte, +2) Wer die ersten beiden Entscheidu­ngsspiele gewinnt, kann auch in den folgenden drei noch zwei Siege holen. Souverän wie selten zuvor hat die Austria den SKN geschlagen und Selbstvert­rauen für das Derby gesammelt. „Dieses Halbherzig­e ist weg. Die Spieler stellen sich und opfern sich auf“, erkennt Peter Stöger eine lange vermisste Qualität. Obwohl der aktuelle Tabellenst­and wie auch die schwere Auslosung dagegenspr­echen, hat die Austria das Momentum auf ihrer Seite.

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