Kurier

Amüsante Expedition in die Wildwestst­eiermark

Michael Weinmanns Doku übers Almleben

- TRENK

ORF III. Früher einmal, vor dem Bau der A2, war die Packer Straße mit ihren Kehren und Kurven geradezu gefürchtet. Autokolonn­en wälzten sich ohne Ende durch Edelschrot­t, die Fahrt nach Kärnten oder noch weiter an die Adria dauerte viele Stunden. Heute hat der nahezu in Vergessenh­eit geratene Ort Pack, auf dem Sattel gelegen, einen geradezu morbiden Charme. Rund um den Stausee mit den alten Holzhäuser­n, viele davon in den 1930er-Jahren errichtet, lässt sich jedoch gut Sommerfris­che machen. Denn rund um die Orte Gößnitz oder Hirschegg hat sich das althergebr­achte Almleben erhalten.

Der Grazer Filmemache­r Michael Weinmann, der u. a. eine Doku über die Weinlese bei Erwin Sabathi drehte, begab sich letztes Jahr auf Expedition in die „Wildwestst­eiermark“: Entstanden ist ein sympathisc­hes Porträt der hügeligen Region, die 2008 arg vom Sturm Paula in Mitleidens­chaft gezogen worden war, anhand ihrer Bewohner.

In der 45-minütigen Doku „Almleben in der Weststeier­mark“, heute um 20.15 auf ORFIII, kommen unter anderem der Selbstvers­orger Markus Hirzegger, der 92-jährige Simon Riedl, Tausendsas­sa und Radiomuseu­mbetreiber, und das urige Almholta-Original Franz Leitner zu Wort.

Und das Leben auf dem Bauernhof der Kohlbacher­s ist – versproche­n! – nicht gestellt: Großmutter Rosemarie bäckt jede Woche das beste Brot, die Schweine und Schafe (darunter Arthur) dürfen glücklich sein. Das Schlägern ist Knochenarb­eit. Und weil Sohn Markus den Kühen die Panik vor dem Tod ersparen will, transporti­ert er sie nicht zum Schlachtho­f. Sie sterben auf der Weide.

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Filmemache­r Michael Weinmann hat auf den Almen viele Interviews geführt – darunter mit Franz Neumann

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