Mehr gefälschte Covid-Tests
Kontrolle. Das Innenministerium bestätigt, dass immer mehr Einreisende Fälschungen vorweisen.
Seit einigen Tagen werden vermehrt gefälschte Covid-Tests an den Grenzen gemeldet
Österreichs Grenzen sind dicht, und so wie man früher den Reisepass für die Einreise brauchte, ist es mittlerweile ein negativer Covid-Test. Ein PCR-Test darf dabei höchstens 72 Stunden alt sein, ein Antigen-Test 48 Stunden. Das Testen wollen sich einige Reisende aber offenbar ersparen, denn laut Innenministerium (BMI) versuchen immer wieder Menschen, mit gefälschten Tests ins Land zu kommen.
Seit einigen Tagen ist nun eine Häufung zu beobachten, wie BMI-Sprecher Patrick Maierhofer sagt: „Seit 8. April 2021 kam es zu vermehrten Meldungen über Fälschungsdelikte in Zusammenhang mit PCR-Tests. Mit Stand 12. April wurden 46 Fälschungen von Beamtinnen
und Beamten bei Grenzkontrollen sichergestellt.“
Bedenkt man, dass die Kontrollen aufgrund des hohen Personalaufwands für die Polizei nur stichprobenartig durchgeführt werden können, ist die Dunkelziffer wohl dementsprechend höher. Auch bei der Einreise auf dem Luftweg wird nicht jeder Test genauestens kontrolliert, wie Passagiere dem KURIER berichten. Oft ist aus Zeitmangel nur ein kurzer Blick auf das Dokument möglich.
Haftstrafe möglich
Der Modus Operandi der Testverweigerer sei laut BMI dabei sehr unterschiedlich. Neben professionell gefälschten Dokumenten würden auch immer wieder sehr laienhafte Fälschungen auffallen. Kavaliersdelikt ist das so oder so keines. Urkundenfälschung kann eine Geldstrafe von mehreren Tausend Euro und eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr zur Folge haben.
Dennoch dürfte der Handel mit gefälschten Tests europaweit florieren. Auch aus der Schweiz und Deutschland melden Behörden, dass häufig Fälschungen auffliegen. Gekauft werden können die Dokumente auf verschiedenen Plattformen im Internet. Auch per WhatsApp gibt es Angebote. Die Kosten belaufen sich auf um die 100 Euro.
Innerhalb Österreichs ist die Situation eine andere, wie der KURIER von der Polizei in den Bundesländern erfuhr. Obwohl zum Beispiel in Niederösterreich sogar Tests bei der Ausreise aus mehreren Bezirken gefordert werden, gibt es dort keine Meldungen über Fälschungen. Das liegt auch an der Art des Nachweises.
Europol warnt
In Niederösterreich bekommt man das Ergebnis etwa als QR-Code auf das Handy geschickt. So hat die Polizei das aktuelle Ergebnis elektronisch vorliegend.
Bei Einreisekontrollen ist das anders. In verschiedenen Nationen gibt es verschiedene Richtlinien, wie das Dokument auszusehen hat. Abgesehen davon werden die Fälschungen immer professioneller, wie die europäische Polizeibehörde Europol bestätigt. Demnach werden spezielle Software und hochwertige Drucker genutzt, um die Zertifikate möglichst echt aussehen zu lassen.