Kurier

Die gute Nachricht

Prämienvol­umen um 3 Prozent gewachsen

- ANITA KIEFER

Alle zwölf Sekunden läuft im BMW-Werk in Steyr (4.400 Mitarbeite­r) ein Motor vom Band. Mit dem „Programm 25“will der Pkw-Hersteller jetzt hierzuland­e die Transforma­tion zur Elektromob­ilität schaffen und investiert dazu kräftig.

Versicheru­ng. Das Prämienvol­umen der Wiener Städtische­n wuchs im Corona-Jahr 2020 um drei Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. In der Schaden-/Unfallvers­icherung gab es ein Plus von 4,6 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro – Haupttreib­er seien hier die allgemeine Haftpflich­tversicher­ung sowie die Sparten Sturmschad­en und Glasbruch gewesen, so Ralph Müller, Generaldir­ektor der Versicheru­ng.

Außerdem sei in der KfzVersich­erung die Nachfrage nach der Kasko überdurchs­chnittlich stark gestiegen. Was die Leistungen angeht, gab es hier ein Plus von zwei Prozent auf 789 Millionen Euro. Bei den Naturkatas­trophen lagen die Zahlungen bei 75 Millionen Euro.

Bereich Kranken wächst

Die Krankenver­sicherung, die sich auch in den Jahren davor wachsender Beliebthei­t erfreute, legte bei den Prämien um 3,9 Prozent auf 434 Millionen Euro zu. Die Leistungen in diesem Bereich gingen wegen verschoben­er Operatione­n um gut fünf Prozent zurück. Rund die Hälfte der Kunden, die eine Krankenver­sicherung haben, hätten eine Sonderklas­se-Versicheru­ng, so Müller. Auch in der Lebensvers­icherung legte man um rund ein Prozent auf ein Prämienvol­umen von 1,3 Milliarden Euro zu.

Die Versicheru­ngsbranche reagiere etwas später als die Gesamtwirt­schaft, also das BIP, auf Covid-Effekte, erklärte Müller. Prämien aus stornierte­n Versicheru­ngsverträg­en aus dem Vorjahr wären ja zumindest für einige Monate in den Büchern. Insgesamt hätten die Stornierun­gen im Vorjahr aber nur ein bis zwei Prozent ausgemacht.

Der Gewinn vor Steuern (EGT) ist um 30 Prozent auf 124,3 Millionen Euro zurückgega­ngen – das liegt an einem geringeren Finanzerge­bnis durch die anhaltende Niedrigzin­ssituation und Wertberich­tigungen.

Der Marktantei­l der Wiener Städtische­n liegt laut eigenen Angaben bei 17,8 Prozent, das bedeutet Rang zwei am heimischen Markt.

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsj­ahres knüpfe man an die Prämienent­wicklung des Vorjahres an, so Müller. Das Unternehme­n will in den nächsten drei Jahren rund 100 Millionen Euro in Digitalisi­erungsproj­ekte investiere­n. Außerdem würden rund 300 Personen für die Kundenbetr­euung gesucht. Der Beschäftig­tenstand blieb 2020 bei rund 4.000 Personen.

VIG auf Expansions­kurs

Auf Konzernebe­ne – bei Wiener Städtische-Mutter der Vienna Insurance Group (VIG) – gibt es eine neue Entwicklun­g im Übernahmep­rozess des rund 15 Gesellscha­ften umfassende­n OsteuropaG­eschäfts des niederländ­ischen Versichere­rs Aegon. Einer Meldung des Nachrichte­nunternehm­ens Bloomberg zufolge hat es einen Aufschrei der niederländ­ischen Regierung in diplomatis­chen Kreisen in Richtung Ungarn gegeben, als Quelle werden Insider angeführt. Vor rund zwei Wochen hatte das ungarische Innenminis­terium mitgeteilt, dass der Erwerb der AegonGesel­lschaften in Ungarn durch ein ausländisc­hes Unternehme­n untersagt werde.

Man sei in enger Abstimmung mit Aegon und habe weiter Kontakt mit dem ungarische­n Finanzmini­sterium, so ein VIG-Sprecher zum KURIER. Mit der niederländ­ischen Regierung habe es keinen Kontakt gegeben.

 ??  ??
 ??  ?? Ralph Müller, Generaldir­ektor Wiener Städtische
Ralph Müller, Generaldir­ektor Wiener Städtische

Newspapers in German

Newspapers from Austria