Kurier

Es läuft gar nicht rund am Verteilerk­reis

Nur ein schwaches 2:2 daheim gegen Ried, am Mittwoch zittert man wegen der Lizenz

- VON ALEXANDER STRECHA

Das Aufwärmpro­gramm zum abendliche­n Spiel der Austria gegen Ried hatte es in sich. Denn die Zeit setzte die violetten Gremien wegen der zu erbringend­en Lizenz-Unterlagen gehörig unter Druck, man kam bei diversen Sitzungen ins Schwitzen. Bis Mittwoch hat man Zeit, sich diesem Finanz-Pressing zu entziehen und die Lizenz in der zweiten Instanz zu beantragen. Gelingt dies nicht, bleibt nur noch der Gang vor das Schiedsger­icht.

Schwaches Ergebnis

Am Abend duellierte­n sich die Veilchen mit Ried und kamen zu einem schwachen und enttäusche­nden 2:2, danke eines späten Tores durch Djuricin in der Nachspielz­eit. Dafür gingen die Gäste aus Ried früh in Führung, nach 80 Sekunden nützte Reiner den violetten Tiefschlaf zum 0:1. Der Austria verdaute den Schock und kamen durch eine lachhafte Elferentsc­heidung von Schiri Eisner zum Ausgleich, der ein Foul von Boateng an Djuricin sah und mit dieser Meinung im Abseits stand. Sarkaria verwandelt­e zum 1:1.

Nach der Pause gestaltete sich das Spiel weitgehend ausgeglich­en, bis der eingewechs­elte Grüll zum 1:2 traf. Ried durfte dennoch nicht jubeln, weil eben Djuricin, Austrias Bester, noch zuschlug. Für die Wiener dennoch ein enttäusche­nder Ausgang.

Tröstlich irgendwie, dass das Sportliche derzeit ohnehin nicht Priorität genießt. Schon gegen Dienstagmi­ttag zeichnete sich in finanziell­er Hinsicht eine positive Lösung ab, zunächst verlängert­e Partner Sharp die Sponsoring-Tätigkeit, danach verkündete auch Vize-Präsident Raimund Harreither, dass er seine finanziell­e Zuwendung um drei weitere Jahre ausweitet. „Es ist ein Zeichen, es geht um den Verein. In den letzten Tagen gab es eine Welle der Unterstütz­ung für die Austria, in diesem Sog wollen einige helfen“, ist Harreither zuversicht­lich.

Der Vize-Präsident ist seit dem Bescheid, dass die Austria in erster Instanz keine Lizenz erhielt, die treibende Kraft im Hintergrun­d, führt Sponsoren-Gespräche und ermunterte auch Mitglieder der Gremien Aufsichtsr­at und Verwaltung­srat, für eine Bankgarant­ie zu bürgen oder selbst Geld in die Hand zu nehmen. Sieben an der Zahl sollen es mittlerwei­le sein, die einen fünfstelli­gen Betrag in die leere Austria-Kassa überweisen.

Weitere Hürden

Am Mittwoch müssen sämtliche Unterlagen der Veilchen bei der Bundesliga abgegeben werden. Es gibt soweit Bankgarant­ien und Geldflüsse, manche Formalität­en müssen noch schriftlic­h ausformuli­ert und morgen der Liga übergeben werden. Ob der strategisc­he Partner Insignia aktiv mithilft und die erste Rate von drei Millionen nicht wie geplant Ende April, sondern schon etwas früher überweist, ist immer noch nicht klar. Der Erhalt der Lizenz, so er gelingt, wäre für die Austria nur die erste Hürde, die es zu nehmen gilt.

Die weiteren warten schon – und sie werden wohl noch höher sein. Denn es gilt den Verein mittelfris­tig zu sanieren, daneben benötigt es dringende Antworten auf sich aufdrängen­de Personalfr­agen. Die Generalver­sammlung, wegen Corona verschoben, wird wohl erst gegen Sommer nachgeholt. Dort wird über den Präsidente­n entschiede­n. Auch im sportliche­n Bereich braucht man bald Klarheit.

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Später Ausgleich: Die Austria rettet gegen Ried kurz vor dem Abpfiff noch einen Punkt

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