Es läuft gar nicht rund am Verteilerkreis
Nur ein schwaches 2:2 daheim gegen Ried, am Mittwoch zittert man wegen der Lizenz
Das Aufwärmprogramm zum abendlichen Spiel der Austria gegen Ried hatte es in sich. Denn die Zeit setzte die violetten Gremien wegen der zu erbringenden Lizenz-Unterlagen gehörig unter Druck, man kam bei diversen Sitzungen ins Schwitzen. Bis Mittwoch hat man Zeit, sich diesem Finanz-Pressing zu entziehen und die Lizenz in der zweiten Instanz zu beantragen. Gelingt dies nicht, bleibt nur noch der Gang vor das Schiedsgericht.
Schwaches Ergebnis
Am Abend duellierten sich die Veilchen mit Ried und kamen zu einem schwachen und enttäuschenden 2:2, danke eines späten Tores durch Djuricin in der Nachspielzeit. Dafür gingen die Gäste aus Ried früh in Führung, nach 80 Sekunden nützte Reiner den violetten Tiefschlaf zum 0:1. Der Austria verdaute den Schock und kamen durch eine lachhafte Elferentscheidung von Schiri Eisner zum Ausgleich, der ein Foul von Boateng an Djuricin sah und mit dieser Meinung im Abseits stand. Sarkaria verwandelte zum 1:1.
Nach der Pause gestaltete sich das Spiel weitgehend ausgeglichen, bis der eingewechselte Grüll zum 1:2 traf. Ried durfte dennoch nicht jubeln, weil eben Djuricin, Austrias Bester, noch zuschlug. Für die Wiener dennoch ein enttäuschender Ausgang.
Tröstlich irgendwie, dass das Sportliche derzeit ohnehin nicht Priorität genießt. Schon gegen Dienstagmittag zeichnete sich in finanzieller Hinsicht eine positive Lösung ab, zunächst verlängerte Partner Sharp die Sponsoring-Tätigkeit, danach verkündete auch Vize-Präsident Raimund Harreither, dass er seine finanzielle Zuwendung um drei weitere Jahre ausweitet. „Es ist ein Zeichen, es geht um den Verein. In den letzten Tagen gab es eine Welle der Unterstützung für die Austria, in diesem Sog wollen einige helfen“, ist Harreither zuversichtlich.
Der Vize-Präsident ist seit dem Bescheid, dass die Austria in erster Instanz keine Lizenz erhielt, die treibende Kraft im Hintergrund, führt Sponsoren-Gespräche und ermunterte auch Mitglieder der Gremien Aufsichtsrat und Verwaltungsrat, für eine Bankgarantie zu bürgen oder selbst Geld in die Hand zu nehmen. Sieben an der Zahl sollen es mittlerweile sein, die einen fünfstelligen Betrag in die leere Austria-Kassa überweisen.
Weitere Hürden
Am Mittwoch müssen sämtliche Unterlagen der Veilchen bei der Bundesliga abgegeben werden. Es gibt soweit Bankgarantien und Geldflüsse, manche Formalitäten müssen noch schriftlich ausformuliert und morgen der Liga übergeben werden. Ob der strategische Partner Insignia aktiv mithilft und die erste Rate von drei Millionen nicht wie geplant Ende April, sondern schon etwas früher überweist, ist immer noch nicht klar. Der Erhalt der Lizenz, so er gelingt, wäre für die Austria nur die erste Hürde, die es zu nehmen gilt.
Die weiteren warten schon – und sie werden wohl noch höher sein. Denn es gilt den Verein mittelfristig zu sanieren, daneben benötigt es dringende Antworten auf sich aufdrängende Personalfragen. Die Generalversammlung, wegen Corona verschoben, wird wohl erst gegen Sommer nachgeholt. Dort wird über den Präsidenten entschieden. Auch im sportlichen Bereich braucht man bald Klarheit.