Die Stunde des Statement-Brautkleids
Nach unzähligen verschobenen Trauungen bereiten sich die Designer auf einen Hochzeitsboom vor – und die damit verbundene verstärkte Nachfrage nach extravaganten Kreationen
Innerhalb der Modebranche hat es sie im vergangenen Jahr besonders hart erwischt: Brautmodedesignern ist im Zuge der Pandemie der größte Teil ihrer Einnahmen weggebrochen. Doch das hält sie nicht davon ab, positiv in das kommende Jahr zu blicken.
Dieser Tage wurden die neuen Kollektionen für das Frühjahr 2022 präsentiert. Ein Blick auf die Kreationen für den wichtigsten Tag des Lebens zeigt: Die Branche bereitet sich nach einer gefühlt unendlichen Zeit der Entbehrungen auf einen Hochzeitsboom vor. Die Möglichkeit, hoffentlich endlich ein rauschendes Fest feiern zu können, wird ihren Erwartungen zufolge mit einer gesteigerten Nachfrage nach auffälligen Kleidern einhergehen.
Diese Tendenz beobachtet Manuela Kalupar, Besitzerin der Linzer BrautmodeBoutique Feinstens, bereits jetzt: „Ich habe einige Kundinnen, die sich für das ursprünglich geplante Fest eine kostengünstigere Variante gekauft hatten, durch die mehrmalige Verschiebung jedoch jetzt sagen: Ich will, wenn es so weit ist, richtig toll feiern. Sie wollen in ein weiteres, deutlich auffälligeres Kleid investieren.“
So habe sich eine ihrer Bräute nun gegen den ursprünglich gekauften schlichten Zweiteiler und für das komplette Gegenteil entschieden: 2022 soll es (wenn möglich) ein großes Fest geben – inklusive Über-DrüberKleid.
Mehr ist mehr
An Auswahl mangelt es nicht. Die Marke Galia Lahav stellte eine Kollektion mit viel ausladendem Glitzer-Chiffon und kunstvoll geschnürten Korsetts vor. Das Brautmodenlabel Berta greift den ultimativen Klassiker auf: Florale Applikationen, gepaart mit extratiefen Ausschnitten.
Bei Monique Lhuillier kann sich die Outdoor-Braut von ausladenden Roben mit Motiven aus der Pflanzenwelt inspirieren lassen. Steht der Sinn mehr nach Hose als Kleid, hat Designer Andrew Kwon die passende Idee: auf einen figurbetonten Overall setzen, dazu ein XL-Schleier als Kontrast.