Kurier

Mückstein und die Mandatare: „Lage bleibt ernst“

Der Gesundheit­sminister bewarb im Parlament das Impfen und warnte vor Sorglosigk­eit

- CHRISTIAN BÖHMER

Antrittsbe­such. Und wieder ein Termin: Seit seiner offizielle­n Amtseinfüh­rung am Montag ist Wolfgang Mückstein ständig auf Achse. Der neue Gesundheit­sminister war in Impfzentre­n und bei Covid-Ärzten; er hat seinen Vorgänger getroffen, war im Fernsehen, im Radio – und am Mittwoch trat er erstmals im Parlament auf.

Kanzler und Vizekanzle­r präsentier­ten den Mandataren den Neuen in ihrer Regierungs­mannschaft. Und sie beide betonten, dass der gelernte Hausarzt ein „Anpacker“sei und mit Sicherheit Mut habe – andernfall­s würde man als Quereinste­iger mitten in einer Pandemie wohl kaum das Gesundheit­sministeri­um übernehmen.

In der Sache blieb Mückstein bei den seit Montag definierte­n Schwerpunk­ten.

Zum einen ist da eine klare Warnung: „Die Lage bleibt ernst, die Pandemie ist nicht vorbei, die Situation trügerisch.“Trügerisch auch deshalb, weil ein vorzeitige­s Öffnen bzw. Lockern der Zwangsmaßn­ahmen fatale Folgen haben könne. Und die Lage auf den Intensivst­ationen sei längst nicht „rosig“.

Als zentrale Maßnahme bewarb Mückstein erneut das Impfen. Eine Haltung, die vor allem Abgeordnet­e der FPÖ zu wütenden Wortbeiträ­gen motivierte.

Wesentlich war dem neuen Minister auch im Hohen Haus, dass er der Armutsbekä­mpfung besondere Aufmerksam­keit

schenken will. Schon vor der Krise sei die Zahl der Armen bei 1,2 Millionen gelegen. „Das ist Auftrag für uns alle, zu handeln.“

Und weil er als Arzt die Kollateral­schäden der Krise hautnah miterlebt habe (er erwähnte Depression­en, Schlafstör­ungen bei Kindern etc.), sei für ihn klar, dass Psychother­apie auf Krankensch­ein möglich sein soll.

Versöhnlic­her als andere zeigte sich an diesem Tag SPÖ-Sozialspre­cher Josef Muchitsch. Nachdem Mücksteins Schuhe zuletzt groß Thema waren, sagte Muchitsch in dessen Richtung: „Wir werden Sie nicht an ihren Schuhen messen – sondern an Ihren Leistungen.“

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Mit Maske: Mückstein beim ersten Auftritt im Parlament

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