Mückstein und die Mandatare: „Lage bleibt ernst“
Der Gesundheitsminister bewarb im Parlament das Impfen und warnte vor Sorglosigkeit
Antrittsbesuch. Und wieder ein Termin: Seit seiner offiziellen Amtseinführung am Montag ist Wolfgang Mückstein ständig auf Achse. Der neue Gesundheitsminister war in Impfzentren und bei Covid-Ärzten; er hat seinen Vorgänger getroffen, war im Fernsehen, im Radio – und am Mittwoch trat er erstmals im Parlament auf.
Kanzler und Vizekanzler präsentierten den Mandataren den Neuen in ihrer Regierungsmannschaft. Und sie beide betonten, dass der gelernte Hausarzt ein „Anpacker“sei und mit Sicherheit Mut habe – andernfalls würde man als Quereinsteiger mitten in einer Pandemie wohl kaum das Gesundheitsministerium übernehmen.
In der Sache blieb Mückstein bei den seit Montag definierten Schwerpunkten.
Zum einen ist da eine klare Warnung: „Die Lage bleibt ernst, die Pandemie ist nicht vorbei, die Situation trügerisch.“Trügerisch auch deshalb, weil ein vorzeitiges Öffnen bzw. Lockern der Zwangsmaßnahmen fatale Folgen haben könne. Und die Lage auf den Intensivstationen sei längst nicht „rosig“.
Als zentrale Maßnahme bewarb Mückstein erneut das Impfen. Eine Haltung, die vor allem Abgeordnete der FPÖ zu wütenden Wortbeiträgen motivierte.
Wesentlich war dem neuen Minister auch im Hohen Haus, dass er der Armutsbekämpfung besondere Aufmerksamkeit
schenken will. Schon vor der Krise sei die Zahl der Armen bei 1,2 Millionen gelegen. „Das ist Auftrag für uns alle, zu handeln.“
Und weil er als Arzt die Kollateralschäden der Krise hautnah miterlebt habe (er erwähnte Depressionen, Schlafstörungen bei Kindern etc.), sei für ihn klar, dass Psychotherapie auf Krankenschein möglich sein soll.
Versöhnlicher als andere zeigte sich an diesem Tag SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch. Nachdem Mücksteins Schuhe zuletzt groß Thema waren, sagte Muchitsch in dessen Richtung: „Wir werden Sie nicht an ihren Schuhen messen – sondern an Ihren Leistungen.“