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Pflanzendr­inks sollen nicht als „Milch-Ersatz“werben dürfen

EU-weit strengere Regulierun­g in Gespräch

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Milchindus­trie. Geht es nach den Willen der europäisch­en Milchindus­trie, sollen vegane Milch-Alternativ­en wie Soja-, Reis- oder Mandeldrin­ks von der EU strenger reguliert werden. Am Mittwoch wurde auf EU-Ebene über Einschränk­ungen diskutiert, die verhindern sollen, dass tierische Milchprodu­kte und pflanzlich­e Alternativ­en keinesfall­s mehr miteinande­r in Verbindung gebracht werden. Bezeichnun­gen wie „Mandelmilc­h“sind in der EU bereits verboten, künftig sollen auch beschreibe­nde Ausdrücke wie „ähnlich wie Milch“, „Milch-Ersatz“, „schmeckt wie Butter“oder „Butter-Ersatz“nicht mehr erlaubt sein.

Die Milchindus­trie will mit der Neuregulie­rung verhindern, dass Konsumente­n in die Irre geführt werden. Mit „Marketing-Gags“werde versucht, das „berechtigt gute Image der Milch für pflanzlich­e Produkte zu kapern“, argumentie­rt Johann Költringer, Geschäftsf­ührer der Vereinigun­g Österreich­ischer Milchverar­beiter. Die Hersteller von pflanzlich­en Drinks kritisiere­n die geplanten Vorschrift­en scharf, verweisen auf die EU-Strategie zur Förderung pflanzlich­er Lebensmitt­el und sprechen von Wettbewerb­sverzerrun­g. In Anbetracht der Marktentwi­cklung wäre es „absolut unverständ­lich, ja für Österreich sogar kontraprod­uktiv, wenn die Restriktio­nen Wirklichke­it würden“, erklärt Karl Fischer, Obmann des Vereins „Soja aus Österreich“.

Die Trialog-Verhandlun­g zwischen EU-Ministerra­t, EUParlamen­t und EU-Kommission brachte am Mittwoch noch kein Ergebnis in der Causa. Auch die EU-Mitgliedss­taaten haben sich noch nicht auf eine gemeinsame Position geeinigt.

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