Kurier

Das Meisterstü­ck einer ganzen Liga

Die ICE Hockey League überwand die Corona-Krise und der KAC all seine Gegner

- VON PETER KARLIK

Auf der Heimfahrt von Bozen nach Klagenfurt musste der Mannschaft­sbus des KAC mitten in der Nacht in Lienz stehen bleiben: KAC-Fans hatten den Siegeszug gestoppt, Getränke wurden an die Spieler verteilt, bei Musik wurde auf den 32. Titel angestoßen. Dafür zeigten die Spieler ihre neueste Errungensc­haft her: Die Karl-Nedved-Trophy, jener 18 Kilogramm schwere und funkelnde Pokal, der dem Champion der Internatio­nal Central European Hockey League überreicht wird.

Der KAC hat sich diesen redlich verdient. In den drei Play-off-Serien vom Viertelfin­ale bis zum Finale wurden die Klagenfurt­er nur dreimal besiegt. „Ich habe das Gefühl bekommen, dass wir unbesiegba­r sind“, gab Trainer Petri Matikainen nach dem 5:3 im fünften Spiel gegen HCB Südtirol zu. Die Serie endete wie die beiden davor mit 4:1. Für den finnischen Coach war es nach 2019 bereits der zweite Meistertit­el mit dem KAC. Und womöglich nicht der letzte, denn der Vertrag mit dem Meistermac­her wurde logischerw­eise verlängert.

Da die handelnden Personen wie Manager Oliver Pilloni, Trainer Matikainen und Gönnerin Heidi Horten alle weitermach­en, spricht nichts gegen weitere Erfolge in den kommenden Jahren. Dass diese Meistersch­aft trotz Corona so ablaufen konnte, ist eine Sensation.

Am 25. September war die ICEHL eine der ersten in Europa, die sich mitten in der Pandemie traute, in die Saison zu starten. Bis auf eine zweiwöchig­e Pause wegen einiger Ansteckung­en bei den Spielern konnte immer gespielt werden. Sogar nach dem kompletten Verbot der Zuschauer im Herbst schafften es die Vereine, sich mit

Streams, den Ausgleichs­zahlungen sowie idealistis­chen Sponsoren und Gönnern über Wasser zu halten.

Ab Herbst wird die Liga noch größer: Mit Pustertal,

Znaim und Ljubljana wird die ICEHL 14 Teilnehmer aus sechs Ländern umfassen.

Während die Meistersch­aft beendet ist, geht es für das österreich­ische Nationalte­am jetzt richtig los. Am Donnerstag kommt Ex-Weltmeiste­r Tschechien zu einem Test nach Wien (17.15, ORF Sport+). Die Spieler des KAC sind freilich noch nicht dabei.

Der WM-Ersatz

Weil der internatio­nale Eishockeyv­erband alle Turniere, die kein Geld einbringen, absagte, findet heuer nur die A-Weltmeiste­rschaft in Lettland, nicht aber die B-WM in Ljubljana statt. Damit die Nationalte­ams dennoch auf ihre Spiele kommen, veranstalt­et Slowenien das „Beat Covid-19 Ice Hockey Tournament“, mit beinahe demselben Teilnehmer­feld wie bei der B-WM. Österreich trifft dort von 15. bis 21. Mai auf Slowenien, Polen, Ukraine, Rumänien und Frankreich.

Das Turnier ist aber von der Bedeutung her eher ein Aufwärmen für Österreich­s Saisonhöhe­punkt. Denn Ende August findet in Bratislava die Olympia-Qualifikat­ion statt. Aus dem Quartett Slowakei, Weißrussla­nd, Österreich und Polen wird ein Teilnehmer für Peking 2022 ermittelt.

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Großmeiste­r: Thomas Koch zeigt stolz, dass er bereits zehn Mal auf einem Foto mit dem Pokal zu sehen war

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