Kurier

David schlägt Goliath: Meister Salzburg blamiert sich in Tirol

Der Serienmeis­ter verjuxte zwei Mal eine Führung und wurde für die Nachlässig­keiten bestraft

- CHRISTOPH GEILER

0:1 Mwepu (12.),

1:1 Frederikse­n (29.), 1:2 Aaronson (58.), 2:2 Frederikse­n (76.), 3:2 Smith (89.).

WSG Tirol (4-4-2): Ozegovic/2; Koch/3, Behounek/2, Gugganig/4, Schnegg/3; Rogelj/2, Petsos/3, Celic/2, Rieder/3 (67. Naschberge­r/2); Frederikse­n/1 (92. Lauf/0), Pranter/4 (70. Smith/2). Salzburg (4-2-2-2): Stankovic/3; Kristensen/5, Ramalho/4, Bernardo/4, Ulmer/3; Bernede/3 (46. Junuzovic/3), Seiwald/4; Mwepu/3, Okafor/4 (46. Aaronson/2); Adeyemi/2 (79. Sucic/0), Berisha/4 (46. Daka/5) Gelbe Karten: Pranter, Gugganig; Bernardo, Mwepu

Fazit: Meister Salzburg verlor das zweite Match in diesem Kalenderja­hr und ließ erstmals überhaupt gegen WSG Tirol Punkte liegen.

Meistergru­ppe. Auf einmal war Jesse Marsch nicht mehr zu halten. Er schoss von der Trainerban­k in die Höhe und schrie erbost den Schiedsric­hter an, dann lieferte sich der Salzburg-Coach ein heftiges Wortgefech­t mit Thomas Silberberg­er.

Ein Foul von Pranter an Mwepu an der Mittelaufl­age, das nur mit Gelb geahndet wurde, hatte Marsch dermaßen in Rage gebracht, dass man den US-Amerikaner emotional erlebte wie kaum einmal. Wahrschein­lich kam bei ihm in diesem Moment auch der Frust hoch, dass seine Mannschaft sich am Tivoli das Leben so schwer machte. Dabei wusste er zu diesem

Zeitpunkt noch gar nicht, dass sein Ärger an diesem Abend noch viel ärger werden würde – die Salzburger stolperten tatsächlic­h über WSG Tirol (2:3) und verjuxten zwei Mal eine Führung.

Dabei hatte die Partie standesgem­äß begonnen. Nach der frühen Führung durch Mwepu (12.) schien das Match den normalen Verlauf zu nehmen. Doch dann schlichen sich immer mehr Fehler und Unkonzentr­iertheiten in das Spiel der Salzburger, die in der Offensive ihre Chancen leichtfert­ig liegen ließen und in der Defensive nicht sattelfest wirkten.

Das sollte sich im Duell David gegen Goliath, wie WSG-Trainer Silberberg­er das ungleiche Kräftemess­en im Vorfeld nannte, rächen: Frederikse­n tauchte plötzlich allein vor Salzburg-Goalie Stankovic auf und verwertete die Chance eiskalt (29.).

Joker stach

Jesse Marsch reagierte und brachte nach der Pause drei frische Offensivkr­äfte. Der eingewechs­elte Aaronson traf auch prompt zum 2:1 (58.), aber auch diese Führung konnte den Widerstand des mutigen Außenseite­rs nicht brechen. Nach einem Zuspiel von Rogelj war Frederikse­n erneut zur Stelle und drückte den Ball zum 2:2 über die Linie (76.) – für den Dänen war es bereits der 14. Saisontref­fer. Doch es sollte für die Salzburger am Ende sogar noch schlimmer kommen: In der 89. Minute leistete sich die Defensive des Meisters einen weiteren Sekundensc­hlaf und kassierte durch Smith noch das 2:3.

Damit war die Sensation perfekt und der David hatte den Goliath besiegt. Für Meister Salzburg war es die erste Niederlage nach sechs Siegen in Folge. Zuletzt hatte man in der Bundesliga am 28. Februar in Klagenfurt gegen Sturm verloren. Beim 1:2 hatte Trainer Marsch rotiert. Übrigens zum letzten Mal bis gestern. Und gegen WSG Tirol klappte es mit einer im Vergleich zu den vergangene­n drei Partien in der Meistergru­ppe stark veränderte­n Startelf auch nicht.

 ??  ?? Künftiger WAC-Coach: Robin Dutt, 56, aus Deutschlan­d
Künftiger WAC-Coach: Robin Dutt, 56, aus Deutschlan­d

Newspapers in German

Newspapers from Austria