Camouflage-Look verriet eine mutmaßliche Räuberin
Niederösterreich. Drei Monate wurde ermittelt, bevor die nö. Polizei einen ungewöhnlichen Fall von „Home Invasion“bekannt gab: Es war am 10. Jänner, als eine 66-jährige Landwirtin aus dem Bezirk Hollabrunn im Weinviertel kurz nach 7 Uhr Früh die Zeitung aus ihrem Postkasten holen wollte. „Die Täterin dürfte ihr aufgelauert haben. Sie hat ihr Opfer sofort brutal attackiert und mit einer Glasflasche niedergeschlagen“, sagt Chefinspektor Josef Deutsch vom LKA.
Die Flasche zersplitterte am Kopf der 66-Jährigen. Sie stürzte schwer verletzt zu Boden, woraufhin die Täterin Bargeld forderte und versuchte, der Frau den Mund zu verkleben und sie zu fesseln.
Heftige Gegenwehr
Die Landwirtin wehrte sich jedoch nach Leibeskräften. „Das war eine heftige Sache. Je mehr man darüber spricht, desto mehr wird man wieder daran erinnert. Es geht mir wieder halbwegs gut, ich habe aber viel an mir arbeiten müssen“, schildert das Opfer im Gespräch mit dem KURIER.
Durch die heftige Gegenwehr gab die Angreiferin irgendwann auf und flüchtete. Ein Nachbar wurde auf die Hilferufe des Opfers aufmerksam und setzte umgehend die Rettungskette in Gang. Die Frau erlitt Knochenbrüche und Blessuren und wurde ins Krankenhaus eingeliefert.
Es war ein Hinweis des Opfers, der die Fahnder auf die Spur der mutmaßlichen Täterin brachte. Die Angreiferin trug neben einer Maske eine Art Tarngewand mit Camouflage-Muster. Anscheinend war die 42-jährige Tschechin für diesen Military-Look bekannt.
Die Verdächtige wurde noch im Jänner beim Grenzübertritt von Tschechien nach Österreich festgenommen. Sie steht laut Polizei auch im Zusammenhang mit anderen Einbrüchen und Diebstählen. Der Gesamtwert der Beute betrug einen fünfstelligen Eurobetrag.