„Wir müssen auch für das Kino kämpfen“
Am Sonntag findet die 93. Verleihung der Oscars so ungewöhnlich wie nie statt
Preisverleihung. Zu den Hauptattraktionen der heurigen Oscar-Preisverleihung gehört die – zwangsweise – ungewöhnliche Inszenierung der Gala. Aufgrund der Pandemie wurde sie von Februar auf kommenden Sonntag verschoben und sie soll gleich an mehreren Schauplätzen stattfinden. Zentrale Location aber ist Union Station, der wichtigste Bahnhof von Los Angeles.
Ausgerechnet Regisseur Steven Soderbergh, dem aufgrund seines visionären Seuchen-Thrillers „Contagion“praktisch schon Expertenstatus in Sachen Pandemie zukommt, zählt zum Oscar-Organisationstrio im
Covid-Jahr. Glaubt man seinen vollmundigen Vorhersagen, wird die heurige Preisverleihung so verlaufen, „als würde man einen Film sehen“. Zoom-Zuschaltungen, bei denen Preisträger und Preisträgerinnen im Trainingsanzug
verschlafen in die Kamera blinzeln, sollen vermieden werden. Alle Mitwirkenden befinden sich vor Ort, wenngleich ohne Publikum. Auch was Anregungen für Kleidungsvorschriften anbelangt, zeigen sich die Organisatoren forsch: „Es kann gar nicht elegant genug sein. Aber es darf auf keinen Fall ‚zu wenig elegant‘ sein.“
Typischerweise verläuft eine Oscar-Verleihung wie eine dreistündige Werbung im Hauptabendprogramm für das Kino und seine Filme. Doch angesichts sinkender Besucherzahlen und vielfach geschlossener Spielstätten, die, wie beispielsweise die amerikanische Arclight Theatres, auch nach Ende der Pandemie nicht mehr aufsperren, hat sich die Lage verschärft. In den Worten von Steven Soderbergh: „Wir müssen auch für das Kino kämpfen.“