Einer, der auszog, um Hollywood zu erobern
Der Schauspieler über seinen amerikanischen Traum, seine Eltern und was er von ihnen mitbekommen hat
Er stammt aus einer bekannten Familie – Mama Haya (66) ist eine erfolgreiche Gastronomin, Papa Samy (84) als Pantomime ein wahrer Experte der Körpersprache, aber Nadiv (31) hat sich als Schauspieler und Stand-up-Comedian längst einen eigenen Namen gemacht. Der Kosmopolit wirkte schon in HollywoodProduktionen wie „What Happened to Monday?“mit William Dafoe (65) und Glenn Close (74) oder „Downhill“mit Julia LouisDreyfus (60) und Will Ferrell (53) mit. Auch in „Altes Geld“, der Netflix-Serie „Freud“oder in „Soko Kitzbühel“war der gebürtige Wiener schon zu sehen. Gerade erst hat er in Wien Marvin Krens Stadtkomödie „Der weiße Kobold“abgedreht.
„Ich wusste schon, seit ich sieben bin, dass ich Schauspieler werden will. Ich bin der Jüngste. Ich habe drei ältere Brüder – und da musste ich immer schon irgendwie entertainen. Und dann habe ich meine eigenen Theaterstücke
zu Hause im Wohnzimmer inszeniert. So kam eigentlich die Leidenschaft dafür. Mit 10 hatte ich das Glück, meine erste Rolle zu bekommen – und dann ging es los“, erzählt er im KURIERInterview. Sein Vater bremste aber ein bisserl den jugendlichen Enthusiasmus und bestand auf eine ordentliche Ausbildung. Mit 18 ging Nadiv
dann nach New York, studierte Schauspiel und kam so seinem Traum von Hollywood schon einen RiesenSchritt näher.
Mitte Mai geht’s wieder über den Großen Teich, wo er einen Netflix-Actionthriller drehen wird.
„Ich spiele so einen CIANerd. Aber ich darf halt nicht zu viel verraten, nur, dass es ein Riesen-Franchise-Film ist, so James-Bond-mäßig. Ein sehr spannendes Projekt“, erzählt Nadiv, der immer von seinen Eltern unterstützt wurde und von ihnen vor allem Offenheit mitbekommen hat.
„Bei uns war das wirklich so, wenn jemand ein Problem hat oder emotional ist, dann ist es ok, offen darüber zu sprechen und auch kein Richter zu sein. Und ich finde es auch wichtig, nicht sofort zu beurteilen. Es ist auch wichtig, keine Angst zu haben, Fehler zu machen“, erzählt er. Und Fehler hat er schon gemacht, ist dafür auch eingestanden. Im April 2020 machte ein Instagram-Video die Runde, in dem er sich über seine Haushälterin lustig gemacht hat, was er schnell bereute und sich dafür auch öffentlich entschuldigte.
„Als Künstler und Comedian wollte ich auf InstagramLive etwas Neues ausprobieren, weil Corona passiert ist und ich nicht auf die Bühne gekommen bin. Natürlich kann es passieren, dass man etwas Blödes sagt oder einen schlechten Witz erzählt. Was aber sehr wichtig ist, ist nicht so sehr die Angst, einen Fehler zu machen, sondern wie man daraus lernt. Wie entwickelt man sich? Für mich war das sehr wichtig und ja, man adaptiert sich einfach. Was hätte ich anders machen können und wie werde ich es zukünftig besser machen? Es ist gut, wenn man auch Kritik bekommt, aber dann ist es auch wichtig, ein bisschen Platz zu lassen, damit man aus einer Situation lernt und wachsen darf.“
Wachsen möchte er auch an seinen Rollen, die bis dato eher im Drama-Bereich angesiedelt waren. „Jetzt würde ich irrsinnig gerne einmal eine leichte Komödie machen. So ein typischer Hollywood-Kitsch“, meint er lachend.
Warum er Julia LouisDreyfus und Will Ferrell sehr verehrt, Brad Pitt (57) und Tom Cruise (58) schon mal oben ohne gesehen und was er gerade in Berlin gedreht hat, sehen Sie auf KURIER.AT und SchauTV.