Pharmariese Bayer kiefelt an hohen Kosten
Rückstellungen wegen Glyphosat-Streits
Belastungen. Bayer-Konzernchef Werner Baumann kalkuliert für das Jahr 2021 zwar dank der Erholung des Pharmageschäfts und einer hohen Nachfrage bei Saatgut und Pflanzenschutzmitteln mit mehr Umsatz als bisher. Trotzdem kiefelt der deutsche Agrarchemie- und Pharmakonzern kräftig, und zwar beispielsweise an den erneuten Rückstellungen im USGlyphosat-Rechtsstreit. Deswegen fiel von April bis Juni ein Verlust von 2,3 Milliarden Euro an. Die Aktie des Unternehmens sackte deutlich ab. Daran konnte auch die Ankündigung einer Neuübernahme in der Pharmaforschung nichts ändern.
Bayer übernimmt für zwei Milliarden US-Dollar das auf die Analyse krankmachender Proteine spezialisierte USBiotechnunternehmen Vividion Therapeutics. Ganz allgemein hat der Pharmariese bereits viel Geld in Akquisitionen gesteckt, die die Perspektiven der Pharmasparte stärken sollen. Eine Plattform für die Entwicklung von Genund Zelltherapien soll wie neue Krebsmedikamente und
Herz-Kreislauf-Mittel dabei helfen, das Wachstum nach 2024 – hier wird eine Umsatzdelle erwartet – weiter anzukurbeln.
Die Pharmasparte etwa wuchs im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro an – sie war aber auch von der Corona-Pandemie stark gebeutelt.
Insgesamt wuchs der Umsatz im 2. Quartal um acht Prozent auf knapp 10,9 Milliarden Euro. Ohne negative Wechselkurseffekte und Zuund Verkäufe von Unternehmensteilen entspricht das fast 13 Prozent plus. Der operative Gewinn hingegen (bereinigtes EBITDA) fiel um elf Prozent auf knapp 2,6 Milliarden Euro. Das ist ein stärkeres Minus als von Analysten im Durchschnitt erwartet.
Bayer schrieb im 2. Quartal einen Milliardenverlust