Kurier

„Sport kann so schön sein, aber er kann auch das Herz brechen“

Ivona Dadic war nach Rang acht im Siebenkamp­f schwer enttäuscht / Warner ist der König der Leichtathl­eten

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Mehrkampf. Nach Jahren der Vorbereitu­ng, nach zwei Wettkampft­agen im Olympiasta­dion von Tokio und nach sieben Bewerben kamen Ivona Dadic dann doch die Tränen: „Sport kann so schön sein, aber er kann einem auch das Herz brechen“, sagte die 27-Jährige nach ihren dritten Olympische­n Spielen. Rang acht war nicht das, was sich die Siebenkämp­ferin erträumt hatte. Doch noch mehr schmerzte, dass eine Bronzemeda­ille nicht in utopischer Ferne war. „Das ist richtig traurig. Ich hätte nur zwei gute Tage gebraucht.“

Dadic hatte zwei solide Tage, aber keine zwei guten Tage. Sie schaffte 6.403 Punkte, der Titel ging wie 2016 in Rio de Janeiro an die Belgierin Nafissatou Thiam (6.791). Die 26-Jährige ist die erste Siebenkämp­ferin seit der Amerikaner­in Jackie Joyner-Kersee 1992, die den Olympiasie­g wiederholt hat. Silber und Bronze gingen an die Niederländ­erinnen Anouk Vetter (6.689) und Emma Oosterwege­l (6.590).

Dadic verpasste am zweiten Wettkampft­ag mit einem Weitsprung auf 6,11 Meter die letzte kleine Chance, vielleicht doch noch um Medaillen kämpfen zu können. In ihrem 800-Meter-Lauf in 2:15,10 Minuten kam sie auf Rang vier und verpasste damit um 17 Punkte einen Top6-Platz. „Es ist schade, man trainiert so lange darauf hin, und dann funktionie­rt es nicht“, sagte Dadic. Allerdings: „Die Saison war für mich eigentlich eine Katastroph­e. Dafür war die Leistung dann doch nicht so schlecht.“

Denn sowohl Ivona Dadic als auch Verena Mayr waren nicht verletzung­sfrei durch die Vorbereitu­ng gekommen. Mayr kam bei ihrer OlympiaPre­miere auf 6.310 Punkte und Platz elf – und auch sie berichtete unter Tränen: „Es

Vielseitig: Damian Warner holte ZehnkampfG­old, Ivona Dadic vergoss nach dem Siebenkamp­f einige Tränen

war keine einfache Saison. Es ist ein schönes Gefühl, dass ich es gesundheit­lich geschafft habe, überhaupt hier zu sein. Die Punktezahl und der elfte Platz sind nicht so schlecht.“Außerdem: „In drei Jahren sind ja wieder Spiele, und darauf freue ich mich.“

Olympische­r Rekord

Der König der Leichtathl­eten ist Damian Warner. Der 31jährige Kanadier holte sich mit dem olympische­n Rekord von 9.018 Punkten die Goldmedail­le im Zehnkampf. Weltrekord­ler Kevin Mayer aus Frankreich landete nach dem abschließe­nden 1.500Meter-Lauf wie schon vor fünf Jahren in Rio de Janeiro auf dem zweiten Platz (8.726), weit hinter seiner Marke von 9.126 Punkten. Bronze gewann der Australier Ashley Moloney (8.649).

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