Nach 21 Jahren ist Schluss: Messi verlässt den FC Barcelona
Ende einer Ära. Die Spanier können sich die Vertragsverlängerung nicht leisten
Am Donnerstagabend war es Gewissheit, Lionel Messi wird nicht mehr den Dress des FC Barcelona tragen. „Es gab die Absicht, einen neuen Vertrag zu unterzeichnen, aber es ging nicht – aufgrund finanzieller und struktureller Gründe“, teilte der Verein mit. Im Klartext: Die schwer verschuldeten Katalanen können sich ihren Superstar nicht mehr leisten.
Der 34-jährige Argentinier gewann zuletzt seinen ersten großen Titel mit der Nationalmannschaft, die Südamerika-Meisterschaft. Am 30. Juni 2021 stand er erstmals seit 2000 ohne einen Vertrag mit dem FC Barcelona da. Die Legende besagt, dass der damalige Barça-Manager Carles Rexach am 14. Dezember 2000 den damals 13-Jährigen und seinen Vater auf einer Serviette unterschreiben ließ. Der Hintergrund: Sein Heimatklub, die Newell’s Old Boys in Rosario, wollte sich die Hormonbehandlung für den kleinen Burschen nicht leisten.
Aus Messi wurde einer der Größten des Fußballs. Er machte bei Barcelona die Ausbildung in der Akademie La Masia, spielte 2004 erstmals bei den Profis und erzielte 2005 sein erstes Tor. Mittlerweile hat er 778 Spiele für Barcelona bestritten und 672 Treffer erzielt. Er gewann vier Mal die Champions League, zehn Mal die spanische Meisterschaft und wurde sechs Mal Weltfußballer.
Mit jedem Tor und jedem Titel stieg nicht nur sein Ruhm, sondern auch seine Macht im Verein. 2012 beschwerte er sich über Stürmer David Villa, der keinen neuen Vertrag mehr erhielt. Auch Zlatan Ibrahimovic wurde geopfert, weil Messi in der Mitte spielen wollte. 2015 hatte er sich mit Trainer Luis Enrique überworfen, der Verein kündigte Sportdirektor Zubizarreta. 2020 ätzte Messi gegen Sportdirektor Abidal, der zurücktrat. Messis Landsmann und Trainer Gerardo Martino sagte: „Ich weiß, wenn du
Gute alte Zeiten: Paris-Star Neymar und Messi sind einander in aller Freundschaft verbunden jetzt den Präsidenten anrufst, werde ich heute Abend entlassen.“
Messi lieferte sich auch einen Gehaltsstreit mit Cristiano Ronaldo. 2013 erhielt Messi zwölf Millionen Euro im Jahr, Real erhöhte bei Ronaldo auf 17. Messi wollte einen Nachschlag und bekam 20 Millionen. Zuletzt waren es 50 Millionen. Aber Barcelona hat mehr als eine Milliarde Schulden und daher von der Liga eine Obergrenze für die Gehälter bekommen.
Lionel Messi wird einen anderen Geldgeber finden. Schon letztes Jahr, als er wegen einer Klausel vorzeitig aus dem Barça-Vertrag wollte, kochte die Gerüchteküche hoch. Nach dem Copa-Sieg wurde jede seiner Aktivitäten minutiös verfolgt und gedeutet. Und siehe da, da lachte er mit seinem Kumpel Neymar, der bei Paris St-Germain spielt. Und posierte auf einem Bild mit dessen Kollegen Di Maria, Paredes und Verratti.