Kurier

Rapid ist im Euro-Fight auf Kurs

Europa League. Erneut mussten die Wiener am Matchtag zwei Spieler vorgeben, Famagusta war dennoch klar unterlegen. Nach dem 3:0 im Hinspiel der dritten Quali-Runde ist der Sprung in eine Gruppenpha­se ganz nah

- VON ALEXANDER HUBER UND PETER KARLIK

2008 hat Rapid bei Famagusta 0:3 verloren. Wenn es in einer Woche im heißen Larnaca besser läuft, werden sich die Wiener für eine Gruppenpha­se qualifizie­ren. Im Hinspiel der dritten Quali-Runde zur Europa League wurde eine starke Leistung mit einem 3:0-Sieg belohnt.

Dabei hatte der Matchtag wie vor einer Woche in Prag miserabel begonnen. „Ich habe so etwas noch nie erlebt und hoffe, dass das nie mehr passiert“, hatte Didi Kühbauer zum kurzfristi­gen Ausfall von drei Stützen gegen Sparta gemeint. Eine Nacht nach dieser Aussage wurde dem Rapid-Trainer mitgeteilt, dass erneut zwei Schlüssels­pieler ausfallen: Nach Ljubicic hat es Stojkovic und Petrovic erwischt. „Das Glücksenge­rl muss momentan weit weg von Hütteldorf sitzen. Aber die Burschen haben eine super Reaktion gezeigt.“

Da die beiden Legionäre (im Unterschie­d zum Neuzugang) keine Symptome verspüren, gibt es die Hoffnung, dass die wohl positiven Corona-Tests einmalig bleiben. Auf jeden Fall musste im dezimierte­n Kader mit acht Eigenbausp­ielern umgebaut werden.

Offensiv wie selten

Weil Schick und Knasmüllne­r jeweils um eine Position nach hinten rutschten, wurde so offensiv wie schon lange nicht aufgestell­t. Der Plan war klar: Die Sprinter Fountas, Grüll und Arase sollten nach Ballgewinn­en Meter machen. Einen ersten AraseStang­lpass setzte Schick knapp daneben (8.). Für die gewonnenen Zweikämpfe sorgte oftmals Grahovac. Der Bosnier erwies sich als besonders tapfer: Nur zwölf Tage nach seinem offenen Nasenbeinb­ruch hielt er seinen Kopf ohne Schutzmask­e hin.

Bei den nach vielen Transfers offensicht­lich noch nicht gut eingespiel­ten Gästen rückte die Nr. 55 in den Fokus:

Einen Kracher von Fountas lenkte Goalie Tzur an die Latte (32.). Drei Minuten und eine perfekte Cornervari­ante später war nichts zu halten: Knasmüllne­r verlängert­e per Kopf, Ercan Kara konnte aus zwei Metern einköpfeln (35.).

Die 11.400 Fans wurden immer lauter. In Minute 40 klappte der nächste Trick, diesmal verlängert­e Knasmüllne­r flach, aber Karas Schuss wurde gehalten.

Trainer Kezbaia, der schon 2008 für die Überraschu­ng in der ChampionsL­eague-Quali sorgte, wechselte zur Pause zwei Mal und musste dann noch den angeschlag­enen Tzur ersetzen.

Vergebener Elfmeter

Es kam Ersatzgoal­ie Loria. Und der Mann mit der Nr. 1 hatte gleich seinen perfekten Einstand. Nach Foul an Kara gab es Elfer, der Stürmer wollte schießen. Doch Knasmüllne­r gab dem Standardsc­hützen den Ball nicht. Ein Fehler. „Und das Einzige, was mich geärgert hat“, sagte Kühbauer. Knasmüllne­rs schwachen Versuch hielt Loria (62.).

Noch ein Top-Goalie? Nein! Nach starkem Einsatz von Arase zog Taxi Fountas ab, Loria verflog sich – 2:0 (64.).Nach 69 Minuten setzte

Joker Popovic einen Volley knapp daneben. Es ging hin und her. Kara und Ullmann schossen zu ungenau, Popovic ebenso. Stürmer Strunz gab sein Debüt. Die Grünen blieben aktiv, Grahovac spielte auf Grüll, der auf einen Haken einen strammen Schuss ins Eck folgen ließ – 3:0 (83.).

Der Jubel war groß, der Aufstieg ist nah – damit wäre zumindest die Conference League fixiert. Im Play-off der Europa League wartet Sorja Luhansk aus der Ukraine.

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