Rapid ist im Euro-Fight auf Kurs
Europa League. Erneut mussten die Wiener am Matchtag zwei Spieler vorgeben, Famagusta war dennoch klar unterlegen. Nach dem 3:0 im Hinspiel der dritten Quali-Runde ist der Sprung in eine Gruppenphase ganz nah
2008 hat Rapid bei Famagusta 0:3 verloren. Wenn es in einer Woche im heißen Larnaca besser läuft, werden sich die Wiener für eine Gruppenphase qualifizieren. Im Hinspiel der dritten Quali-Runde zur Europa League wurde eine starke Leistung mit einem 3:0-Sieg belohnt.
Dabei hatte der Matchtag wie vor einer Woche in Prag miserabel begonnen. „Ich habe so etwas noch nie erlebt und hoffe, dass das nie mehr passiert“, hatte Didi Kühbauer zum kurzfristigen Ausfall von drei Stützen gegen Sparta gemeint. Eine Nacht nach dieser Aussage wurde dem Rapid-Trainer mitgeteilt, dass erneut zwei Schlüsselspieler ausfallen: Nach Ljubicic hat es Stojkovic und Petrovic erwischt. „Das Glücksengerl muss momentan weit weg von Hütteldorf sitzen. Aber die Burschen haben eine super Reaktion gezeigt.“
Da die beiden Legionäre (im Unterschied zum Neuzugang) keine Symptome verspüren, gibt es die Hoffnung, dass die wohl positiven Corona-Tests einmalig bleiben. Auf jeden Fall musste im dezimierten Kader mit acht Eigenbauspielern umgebaut werden.
Offensiv wie selten
Weil Schick und Knasmüllner jeweils um eine Position nach hinten rutschten, wurde so offensiv wie schon lange nicht aufgestellt. Der Plan war klar: Die Sprinter Fountas, Grüll und Arase sollten nach Ballgewinnen Meter machen. Einen ersten AraseStanglpass setzte Schick knapp daneben (8.). Für die gewonnenen Zweikämpfe sorgte oftmals Grahovac. Der Bosnier erwies sich als besonders tapfer: Nur zwölf Tage nach seinem offenen Nasenbeinbruch hielt er seinen Kopf ohne Schutzmaske hin.
Bei den nach vielen Transfers offensichtlich noch nicht gut eingespielten Gästen rückte die Nr. 55 in den Fokus:
Einen Kracher von Fountas lenkte Goalie Tzur an die Latte (32.). Drei Minuten und eine perfekte Cornervariante später war nichts zu halten: Knasmüllner verlängerte per Kopf, Ercan Kara konnte aus zwei Metern einköpfeln (35.).
Die 11.400 Fans wurden immer lauter. In Minute 40 klappte der nächste Trick, diesmal verlängerte Knasmüllner flach, aber Karas Schuss wurde gehalten.
Trainer Kezbaia, der schon 2008 für die Überraschung in der ChampionsLeague-Quali sorgte, wechselte zur Pause zwei Mal und musste dann noch den angeschlagenen Tzur ersetzen.
Vergebener Elfmeter
Es kam Ersatzgoalie Loria. Und der Mann mit der Nr. 1 hatte gleich seinen perfekten Einstand. Nach Foul an Kara gab es Elfer, der Stürmer wollte schießen. Doch Knasmüllner gab dem Standardschützen den Ball nicht. Ein Fehler. „Und das Einzige, was mich geärgert hat“, sagte Kühbauer. Knasmüllners schwachen Versuch hielt Loria (62.).
Noch ein Top-Goalie? Nein! Nach starkem Einsatz von Arase zog Taxi Fountas ab, Loria verflog sich – 2:0 (64.).Nach 69 Minuten setzte
Joker Popovic einen Volley knapp daneben. Es ging hin und her. Kara und Ullmann schossen zu ungenau, Popovic ebenso. Stürmer Strunz gab sein Debüt. Die Grünen blieben aktiv, Grahovac spielte auf Grüll, der auf einen Haken einen strammen Schuss ins Eck folgen ließ – 3:0 (83.).
Der Jubel war groß, der Aufstieg ist nah – damit wäre zumindest die Conference League fixiert. Im Play-off der Europa League wartet Sorja Luhansk aus der Ukraine.