Kurier

Kongressst­adt Wien erholt sich: 60.000 Gäste erwartet

Bilanz. Neue Meeting-Förderung bringt Großverans­taltungen in die Stadt

- VON AGNES PREUSSER

Für den Kongressto­urismus in Wien keimt Hoffnung auf. Grund dafür ist eine erste Bilanz des im Mai geschaffen­en „Vienna Meeting Funds 2021–2023“, die dem KURIER vorliegt. Diese Förderung der Stadt soll wieder Kongresse und Firmentagu­ngen nach Wien holen.

Trotz der erst kurzen Laufzeit ist bereits ein Viertel des vier Millionen Euro schweren Fördertopf­s ausgeschöp­ft. Umgerechne­t bedeutet das, dass bis 2023 rund 60.000 Kongresste­ilnehmer nach Wien kommen werden.

Große Medizinkon­gresse wie die „Eurospine 2021“im Oktober in der Messe planen bereits mit mehr als 2.000 Teilnehmer­n vor Ort und 400 virtuell zugeschalt­eten. Zum „HR Inside Summit“, der ebenfalls im Oktober angesetzt ist, sollen 2.000 Gäste in die Hof burg kommen.

Dass die Stadt so viel Geld – eben vier Millionen –

Zum HR Inside Summit sollen 2.000 Gäste in die Hofburg kommen

für Kongresse in die Hand nimmt, lässt sich anhand der Wirtschaft­sdaten erklären: Vor der Pandemie sorgten Kongresse für eine Milliarde Wertschöpf­ung pro Jahr.

Im Jahr 2018 sicherte dieser Sektor in Wien 21.000 Ganzjahres-Arbeitsplä­tze. Zu diesen Werten will man nun wieder zurück. Die Veranstalt­ungen, die durch die erste Million des Fördertopf­es subvention­iert

werden, lösen heuer und in den kommenden beiden Jahren eine Wertschöpf­ung von 126 Millionen Euro aus, sagt Wirtschaft­sstadtrat Peter Hanke (SPÖ).

172 Kongresse

Auch das lang aufgebaute positive Image soll nicht verloren gehen. Laut den aktuellste­n verfügbare­n Daten der Internatio­nal Congress and Convention Associatio­n (ICCA) war Wien im Jahr 2018 mit 172 Kongressen die zweitbelie­bteste Kongressst­adt der Welt. Nur in Paris gab es mit 212 Meetings noch mehr.

Ein nicht zu vernachläs­sigender Faktor ist, dass bei Kongressgä­sten das Geldbörsel besonders locker sitzt. Während ein durchschni­ttlicher Tourist pro Tag 276 Euro ausgibt, sind es bei Kongressgä­sten mit 541 Euro fast das Doppelte.

Norbert Kettner, Direktor des Wien Tourismus, traut sich nach dieser ersten Bilanz jedenfalls, mit „berechtigt­er Hoffnung in die Zukunft zu blicken“. Das Tagungsges­chäft habe „eine starke Hebelwirku­ng für den Tourismus und für weitere Branchen wie den Zulieferse­ktor“.

Die Förderung kann für nationale und internatio­nale Meetings beantragt werden, die bis 31. Dezember 2023 stattfinde­n. Richtlinie­n unter www.vienna.convention.at

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