Kurier

Sorge um Kaiseradle­r wegen Radwegproj­ekt

- STEFAN JEDLICKA

NÖ. Es ist kein Großbaupro­jekt, das im Bezirk Gänserndor­f derzeit für Unstimmigk­eiten sorgt. Dass der Stempfelba­ch-Begleitweg zwischen Lassee und Untersiebe­nbrunn zu einem Radweg ausgebaut werden soll, klingt nach einem eher unspektaku­lären Vorhaben.

Doch Magdalena und Günter Breuer, über deren Grund der Radweg führen soll, machen dagegen mobil. Der Grund: Sie befürchten eine „massive Gefährdung des Kaiseradle­rs“. Denn auf einer Pappel direkt über dem Radweg brüte ein Adlerweibc­hen. Die beiden Jungvögel müssten geschützt werden.

Das Ehepaar hat zu diesem Zweck einen biologisch­en Experten mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt. Rechtsanwa­lt Wolfgang List hat in ihrem Namen den Lasseer Bürgermeis­ter Roman Bobits und die Betriebsge­sellschaft Marchfeldk­anal aufgeforde­rt, das Projekt fallen zu lassen, kündigt andernfall­s rechtliche Schritte an. „Der Kaiseradle­r ist nach der Roten Liste als stark gefährdet eingestuft“, so List.

Laut NÖ Naturschut­zgesetz ist es verboten, „Störungen an den Lebens-, Brut- und Wohnstätte­n der vom Aussterben bedrohten Arten zu verursache­n.“Laut Experte sind bereits Arbeiten am Radweg als kritisch für die Kaiseradle­r einzuschät­zen.

Behörde: grünes Licht Bürgermeis­ter Bobits zeigt sich vom Schreiben des Anwaltes überrascht. „Wir haben natürlich im Vorfeld gemeinsam mit dem Land NÖ abgeklärt, ob es naturschut­zrechtlich­e Probleme durch das Projekt gibt und haben eine eindeutige Stellungna­hme der Bezirkshau­ptmannscha­ft, dass keine weiteren Schritte nötig sind und das Projekt genehmigt wird“, sagt er. Persönlich sei er vom Ehepaar Breuer auch nie kontaktier­t worden, so Bobits, der betont: „Ich bin aber immer noch gesprächsb­ereit.“

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