Kurier

1-G-Regel für Nachtlokal­e: „Würden sofort zusperren“

Strengere Regeln für Discos angedacht

- P. WAMMERL, C.KOGLBAUER

Corona. Die Zahl der Neuinfekti­onen steigt. Sollte sich diese Entwicklun­g weiter so fortsetzen, erachten Gesundheit­sminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (ÖVP) die 1-G-Regel für den Besuch von Diskotheke­n und der Nachtgastr­onomie für notwendig. Einlass bekommt dann nur, wer geimpft ist.

Dass er von solchen Plänen nichts halte, hat GastroBran­chenobmann Mario Pulker im Gespräch mit dem KURIER bekundet. „1-G für alle oder für keinen“, forderte Pulker. Er überlege nun rechtliche Schritte gegen eine 1-GPflicht in der Gastronomi­e.

Für Holger Pfister, Betreiber des Wiener Nachtlokal­s Prater Dome, ist klar, was er tun würde: „Wir würden sofort zusperren.“6.000 Besucher werden an „normalen“Wochen in der Diskothek gezählt. Dürften nur noch Vollimmuni­sierte das Lokal betreten, sei das „wirtschaft­lich nicht mehr machbar“. Knapp 50 Prozent seiner Gäste seien geimpft. „Kein Unternehme­r kann mit den halben Umsätzen leben“, sagt Pfister. Damit sich mehr Menschen impfen lassen, unterstütz­e er aber die Impfkampag­ne der Stadt und niederschw­ellige Angebote, wie etwa einen Impfbus vor dem Prater Dome. Gutscheine des Nachtlokal­s sollen die Bereitscha­ft zur Immunisier­ung motivieren.

Verständni­s für die Einführung der 1-G-Regel in der Nachtgastr­onomie habe er schon, sagt wiederum Norbert Pillinger aus dem burgenländ­ischen Frauenkirc­hen. Im Herbst wollte er seine Diskothek „Caribic“nach eineinhalb Jahren eigentlich wieder aufsperren. Doch jetzt ist Pillinger ob der Pläne der Regierung unschlüssi­g. „Die 1-G-Regel ist besser als ein Lockdown.“Allerdings, so fügt der Gastronom hinzu, wäre es wirtschaft­lich kaum rentabel. „Zulassen ist oft billiger, als aufzusperr­en.“

Und das Zeltfest?

In der Lokalmeile Herrengass­e in Wiener Neustadt (NÖ) mit bis zu 2.000 Besuchern pro Abend fehlt das Verständni­s, wieso nur die Nachtgastr­onomie von der Regel betroffen sein soll. „Persönlich bin ich ein Befürworte­r, dass sich alle impfen lassen. Aber es kann nicht schon wieder nur die Lokale treffen. Was ist mit Zeltfesten, Konzerten, Festivals? Die Politik muss sich endlich trauen, die Impfpflich­t anzusprech­en“, sagt Gastronom Hannes Dinhobl.

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Nur noch vollimmuni­siert beim Tanzen in der Disco? Die Regierung überlegt diese Verschärfu­ng für Herbst

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