Dreifacher Jubel am Trauertag
In Gedenken an den verstorbenen Ehrenpräsidenten Rudolf Edlinger siegte Rapid erneut gegen Lieblingsgegner Ried und feiert den vierten 3:0-Heimsieg in Folge
Eigentlich muss jede Serie einmal zu Ende gehen. Jene von Ried bei Rapid scheint hingegen unendlich: Auch der 42. Ausflug nach Wien brachte keinen BundesligaSieg. Im Gegenteil, während die Hütteldorfer im Frühjahr noch einen späten Geniestreich von Yusuf Demir benötigten, um 1:0 zu gewinnen, war das 3:0 eine klare Angelegenheit – und der vierte 3:0-Heimsieg im August.
14.400 Fans bejubelten den bereits 13. Heimsieg gegen Ried in Folge – und gedachten Rudolf Edlinger. Der im 82. Lebensjahr verstorbene Ehrenpräsident wurde mit Reden, Transparenten und einminütigem Dauerapplaus (als neue Form der Trauerminute) verabschiedet.
„Wir haben heute für Rudi Edlinger gespielt. Wir wollten ihm noch ein Geschenk machen – das ist gelungen“, freute sich Trainer Didi Kühbauer.
Ried macht dicht
Nach nur 49 Sekunden musste sich Ried-Tormann SahinRadlinger das erste Mal strecken. Ein starker Kara-Kopfball aus 16 Metern war zu parieren. Auf dem auch im siebenten Heimspiel feinen Rasen klappte das RapidSpiel anfangs aber nicht, vor allem weil Robert Ljubicic bei seinem ersten Liga-Einsatz viele Fehler unterliefen.
Die defensiven Gäste waren zwar harmlos, aber sehr geschickt darin, bei jeder einzelnen Unterbrechung wertvolle Sekunden zu schinden.
Nach einem kurz geklärten Rapid-Corner kam der Ball erneut zur Mitte, Ljubicic verlängerte per Kopf und Marco Grüll zeigte seine Klasse. Mit einem Seitfallzieher traf der Ex-Rieder – und verzichtete auf den Jubel über sein bereits fünftes Tor (41.). „Grüll ist schon jetzt unverzichtbar für Rapid und wird noch viel besser werden“, meint Andreas Heraf, sein Trainer aus Rieder Zeiten.
Kara und Schick vergaben die Vorentscheidung. Nach 58 Minuten hatte Ried die erste Chance – es war gleich eine doppelte. Strebinger parierte gegen Pomer und auch Stosic. Der Goalie verletzte sich dabei (wohl leicht) an der Schulter, Gartler kam.
Traumtor entscheidet
Ried wurde offensiver – und kassierte das 0:2. Taxi Fountas hatte 30 Meter vorm RiedTor den Ball erkämpft. Der Joker
spielte mit Arase den Konter und flankte. Das Traumtor des neuen Tabellendritten wurde durch Ercan Karas Seitfallzieher finalisiert (72.). Nachdem Kara in Minute 81 geblockt worden war, kam aus dem Rückraum Robert Ljubicic. Sein präziser Weitschuss
brachte das 3:0. Es warten vor der Länderspielpause noch zwei Schlüsselspiele: Am Donnerstag soll bei Luhansk (Hinspiel 3:0) der Europa-League-Einzug geschafft werden. Und am Sonntag kommt es zum Wiener Derby bei der Austria.