Kurier

Schönbrunn im eigenen Garten

Die Österreich­ischen Bundesgärt­en verschenke­n ihre Knollen

- VON UTE BRÜHL

Nein – Sie haben sich beim Anblick der Tulpen (großes Bild) nicht im Datum vertan: Die Liliengewä­chse blühen zwar bereits im Frühling und nicht jetzt im Spätsommer. Doch wer im kommenden Jahr Freude an den charakteri­stischen Blumen haben möchte, die rot, rosafarben, orange oder gelb blühen, der setzt die Zwiebeln bereits im Herbst in seinen Garten – und zwar vor dem ersten Frost.

Auch die Zwiebeln anderer Schönheite­n wie etwa Narzissen, Krokusse oder Hyazinthen werden noch vor dem Winter in die Erde gegraben. Besucher des Orangerieg­artens Schönbrunn dürfen sich verblühte Zwiebelpfl­anzen dieser Frühlingsb­lüten mit nach Hause nehmen – und zwar kostenlos. Hobbygärtn­er können so ein Stück Schönbrunn in ihre Beete pflanzen. Vor allem Tulpen und Narzissen sind im Angebot – so lange der Vorrat reicht.

Europäisch­e Gärten

Abzuholen sind die Zwiebeln täglich von 10 bis 17 Uhr im Orangerieg­arten Schönbrunn – für den ist allerdings Eintritt zu bezahlen (Erwachsene 4,50 Euro). Der Besuch der Anlage ist wie ein kleiner Streifzug durch die europäisch­e Gartenkult­ur, bei der man exotische Pflanzen wie Pomeranzen und Myrten bewundern kann.

Mit der Verschenk-Aktion werden die Knollen noch sinnvoll verwendet, wie Katrin Völk von der HBFLA für

Tulpen wurden im 9. Jhdt. das erste Mal schriftlic­h erwähnt. Sie kamen wohl aus dem Himalaya über die Türkei nach Holland, von wo ihr Siegeszug begann

Gartenbau und Österreich­ische Bundesgärt­en erläutert: „Die Aktion steht im Gedanken des Recyclings und Upcyclings.“Die meisten Zwiebelpfl­anzen sind zum Glück relativ leicht zu pflegen. Ein gut vorbereite­ter Boden ist schon die halbe Miete: Das Erdreich im Beet sollte mindestens 25 Zentimeter tief ausgehoben und aufgelocke­rt werden, dann haben es die Wurzeln später leichter. Kommen die Zwiebeln in einen sehr schweren oder lehmigen Boden, sollte in das Pflanzloch eine etwa zwei bis fünf Zentimeter dicke Kiesschich­t eingearbei­tet werden. So kann das Wasser gut ablaufen und es bildet sich keine Staunässe. Die Zwiebeln können dann nicht so leicht verfaulen.

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