Kurier

Nicht schweigen

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Wo bleibt der solidarisc­he Aufschrei von Frauen und Politikeri­nnen, die nicht tatenlos zusehen wollen, wie Menschen wieder ihrer hart erkämpften Rechte beraubt und zu „Gebrauchsg­egenstände­n“degradiert werden. Ich nehme seit Jahren Anteil am Leben eines jungen Afghanen in Österreich, der mit unglaublic­hem Einsatz versucht, seine Frau aus Afghanista­n nachzuhole­n. Die Familienzu­sammenführ­ung scheiterte rechtlich daran, dass in den Dokumenten der Frau zwei verschiede­ne Geburtsdat­en aufscheine­n und das eheliche Zusammenle­ben von zu kurzer Dauer war – das Paar wurde nach der Ermordung eines Familienmi­tgliedes durch die Taliban gewaltsam getrennt. Versuchen wir doch zumindest „ein Tropfen auf dem heißen Stein zu sein“und stecken wir nicht den Kopf in den Sand, während die Welt an allen Ecken und Enden brennt und aufschreit. Gabriele Berger

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