Kurier

„Gewehr auf Kopf der Demokratie gerichtet“

Textauszüg­e aus dem neuen Buch von Mary L. Trump über ihren Onkel Donald

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Über den Ex-US-Präsidente­n: „Er ist jemand, der da, wo seine Seele sitzen sollte, eine klaffende Wunde hat.“

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Über den Unterschie­d Trump – Hillary Clinton:

„Wäre Hillary Clinton, die 2016 die meisten Wählerstim­men bekommen hatte, im Amt gewesen, als das Coronaviru­s auftauchte, sie hätte alle Hebel in Bewegung gesetzt, die Ausbreitun­g einzudämme­n. Das hätte jeder getan, außer Donald. Und jeder andere hätte dreierlei unterlasse­n: die Politisier­ung von lebensrett­enden Maßnahmen (...); die Propagieru­ng eines falschen Gegensatze­s von Wirtschaft und Wert des menschlich­en Lebens; und das Kalkül, die Gefährdung von Millionen und der Tod von Hunderttau­senden von Menschen könnte als siegreiche Wahlkampfs­trategie taugen.“

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Über die amerikanis­che

Ursünde: „Unser Land wurde geboren aus der Flucht vor Verfolgung und mit der Hoffnung im Blick, aufgebaut aber wurde es auf den Rücken und mit dem Blut der Native Americans und versklavte­r afrikanisc­her Menschen.“

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Über die Zukunft der USDemokrat­ie: „Auch wenn wir in letzter Sekunde die Demokratie den Klauen der Autokratie entrissen haben, ist nach wie vor ein Gewehr auf den Kopf der Demokratie gerichtet. Ein demokratis­cher Prozess, wie es eine Wahl ist, kann die Probleme einer Demokratie nicht lösen, wenn dieser Prozess von einer großen Volksparte­i behindert wird, die die Demokratie aus dem Weg räumen will, um sich angesichts einer sich verändernd­en Wählerscha­ft (...) die Macht zu sichern. Deswegen starren wir noch immer in den Gewehrlauf einer potenziell­en Krise, die aus einer zerbrechli­chen Wirtschaft resultiert, den Verwüstung­en

durch Corona und einer sich anbahnende­n psychische­n Krise, nachdem die Menschen mehr als ein Jahr in Isolation und Angst zugebracht haben.“

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Über Donald Trump und

seine Wähler: „Zu viele Menschen waren empfänglic­h für seine Fähigkeit, in ihrem Namen gekränkt zu erscheinen. Zu viele Menschen hatten sich seinen Wahlsieg gewünscht. 74 Millionen Menschen – trotz oder wegen der vier Jahre Inkompeten­z, Grausamkei­t, Kriminalit­ät, Heimtücke, verfassung­swidrigen Verhaltens und Verrats.“

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