Kurier

„Eine riesige Zinswette des Staates“

Agenda Austria schlägt Ausgabenbr­emse vor – Kritiker wittern Sozialabba­u-Pläne

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Schuldenbe­rg.

Die wirtschaft­sliberale Agenda Austria hat sich für die Einführung einer strengen Ausgabenbr­emse in Österreich ausgesproc­hen und dafür umgehend scharfe Kritik geerntet. Der gigantisch­e Schuldenbe­rg Österreich­s von mittlerwei­le fast 90

Prozent vom Bruttoinla­ndsprodukt berge die Gefahr massiv steigender Zinszahlun­gen, sollte die EZB ihre Nullzinspo­litik beenden. Noch seien neue Schulden extrem billig, doch das könne sich rasch ändern. Agenda-Expertin Heike Lehner: „Die Verschuldu­ngsstrateg­ie basiert auf einer riesigen Zinswette des Staates.“

Grüne, SPÖ, Gewerkscha­fter und linke Ökonomen wie jene von Attac kritisiere­n das Ansinnen einer Ausgabenbr­emse scharf, wenn auch mit unterschie­dlichen Argumenten. Eines lautet: Jetzt bei den Ausgaben zu sparen, statt die Vermögende­n an den Corona-Kosten zu beteiligen, bedeute doch nur „Pensionskl­au“und „Sozialabba­u“. ÖGB-Chefvolksw­irt Ernst Tüchler sagt: „Die Krisenrech­nung bezahlen sollen nämlich die Arbeitnehm­erInnen.“

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